ROTTWEIL (pm) – Die heilige Stadt im Westjordanland gilt als kunsthandwerkliche Metropole. „Mehr als die Hälfte der Menschen lebt vom Kunsthandwerk – vor allem von Schnitzereien aus Olivenholz“ – so Suzan Sahori von der Organisation „Bethlehem Fair Trade Artisans“.
Der Weltladen Rottweil bezieht über „El Puente“ Krippen von „Holyland“ – für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ladens sei es ein besonderes, ein symbolträchtiges Produkt.
Laut Martin Moritz vom Fairen Importeur „El Puente“ aus Hildesheim haben sich die Strukturen für den Fairen Handel im Nahen Osten trotz aller Probleme in den letzten Jahren verbessert. „Früher war es schwierig, einen Container mit palästinensischen Waren aus Israel herauszubekommen – inzwischen ist das Alltag“ – meint Moritz.
Am Rande von Bethlehem ist der Sitz der „Holyland Handicrafts Cooperation Society“. Sie entstand Mitte der 80er Jahre als sich Künstler zusammenschlossen, um dem zunehmen-den Druck Israels wirksame Strukturen entgegenzusetzen. Aus heimischen Olivenbäumen entstehen herrliche Schnitzereien aus traditionellen Vorlagen, aber auch aus eigenen Ent-würfen. In Zusammenarbeit mit den Fairen Importeuren aus Europa hat sich Holyland einen zusätzlichen, gut honorierten Absatzmarkt erschlossen.
Die Geschichte der Verwendung von Olivenholz in Palästina ist bereits Jahrtausende alt. Als erste Pilger nach Jerusalem und Bethlehem kamen, entstand die Idee „Erinnerungsprodukte“ für die Besucher zu fertigen. Italienische Künstler brachten wohl die Schnitzkunst nach Bethlehem.