Der Bundestagsabgeordnete Harald Ebner von Bündnis 90 /Die Grünen besuchte den im Kreis Rottweil zu Besuch. Ebner ist Abgeordneter des Hohenlohe-Kreises und Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.
SCHENKENZELL( pm) – Auf Einladung des LEV Mittlerer Schwarzwald war Ebner bei Familie Haberer auf dem Bascheshof in Schenkenzell, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen. Der Präsident des Landschaftsentwicklungsverbandes Mittlerer Schwarzwald, Bürgermeister Thomas Haas, sowie LEV-Geschäftsführerin Kim Ebinger luden zum Gespräch über Landwirtschaft im Südwesten ein, und auch der Bauernverband in Person von Manfred Haas sowie Isabella Glasneck vom Landwirtschaftsamt Rottweil waren anwesend, außerdem etwa 20 interessierte Bürger, größtenteils ebenfalls Landwirte.
Bei strömendem Regen ging es hinaus auf die Weide. Der Regen sei wunderbar, da waren sich alle einig, denn erstens habe der Boden ihn wirklich nötig, und zweitens haben so die Landwirte Zeit, auf den Bascheshof zum Diskutieren zu kommen, so Haberer, und stellte den Anwesenden seinen Hof vor. Der Milchviehbetrieb mit Weidehaltung ist ein gutes Beispiel für die Schwierigkeiten der Landwirtschaft in solchen Ungunstlagen. Immer wieder wurde betont, wie wichtig die Landwirtschaft für unsere Schwarzwaldlandschaft ist.
Nach dem Weiderundgang ging es in den Gewölbekeller, wo Honigbrot, Butterbrezeln und Kaffee warteten. Nach kurzer Stärkung startete die Diskussion: Von Milch bis Wolf, von Ausgleichszulage bis Leckage-Erkennung (JGS), von Offenhaltung bis Tierhaltung Anbindehaltung – ein bunter Strauß an Themen wurde besprochen.
Bei strahlendem Sonnenschein zum Besuch auf dem Biohof Frey in Sulz-Dürrenmettstetten.
Die zweite Station für Rajsp und Ebner war der Biohof Frey in Sulz-Dürrenmettstetten, dessen Inhaber Martin Frey seit über 25 Jahren bio produziert. Die Geschäftsführerin des LEV Rottweil, Christina Romer, Ortsvorsteher Robert Trautwein sowie mehrere Ortschafts- und Kreisräte waren ebenfalls anwesend. Juniorchef Lorenz Frey führte die Gruppe über den Hof und stellte den Kuhstall mit Muttertierhaltung sowie den Schweinestall vor. Das Fleisch werde alles direkt vermarktet, betonte er.
Dafür kämen die Kunden sogar aus Frankreich angefahren. Der innovative Schweinestall sei sein Meisterstück gewesen – mit ausgeklügelter Belüftung und viel Auslauf. Schlafen – suhlen – fressen – abkoten – für alles gebe es einen Platz, und die Schweine seien sehr reinliche Tiere, die nie ihren Schlafbereich verunreinigen würden. Anschließend folgte ein Gespräch im Hofladen. Der Sulzer Bürgermeister Gerd Hieber sprach ein Grußwort und verwies auf die vielen Besonderheiten der Stadt Sulz und deren Teilorte.
Anschließend gab Harald Ebner einen Input zum Thema „Glyphosat vs. gutes Essen“. Dass Glyphosat mittlerweile im Urin von Großstädterinnen und sogar in Muttermilch nachzuweisen sei, sei alarmierend, so Ebner, da müsse man sich darum kümmern. Und dass der Absatz von Pestiziden weiterhin zunehme, obwohl die Ackerfläche in Deutschland schrumpfe, sei auch bedenklich. Die anschließende Diskussion bei selbstgemachten Würsten und Kartoffelsalat ging in ein gemütliches Beisammensein über, das sich erst spät auflöste.