Anlässlich des 175-jährigen Jubiläums richtete das Gymnasium Schramberg am Wochenende ein Ehemaligentreffen aus. Im Voraus waren sechs ehemalige Abiturienten in der Aula zu Gast, um den Dialog mit den Schülern der Oberstufe zu suchen. Darüber berichtet die Schule in einer Pressemitteilung.
SCHRAMBERG (pm) – Was haben ein Physiker, ein freier Künstler und ein Feuerökologe gemeinsam? So unterschiedlich die Berufsbezeichnungen klingen mögen, dahinter verbergen sich jedes Mal Absolventen des Gymnasiums Schramberg. Im Rahmen des 175-jährigen Bestehens ermöglichte es die Schule, generationenübergreifend die Entwicklung des Gymnasiums zu beleuchten. Eingeladen war eine Auswahl an ehemaligen Schülern, die von ihrer Schulzeit und ihrem Werdegang berichteten. Darunter der Sport-Moderator und Journalist Stefan Ziegler, der Kunstprofessor und freie Künstler Daniel Roth und Physikprofessor Jochen Weller. Ergänzt wurde die Runde von der Bundestagsabgeordneten Kerstin Andreae, Oberbürgermeister Thomas Herzog und dem Feuerökologen Christophe Neff.
Durch die Gesprächsrunde führten Bernhard Dennig und Matthias Dobler nach einer kurzen Vorstellungsrunde, in welcher jeder Gast kurz von seinem beruflichen Werdegang und seiner aktuellen Tätigkeit berichtete. Ziegler konnte mit einer steilen Karriere im Journalismus beeindrucken, Physikdozent Weller hinterließ mit seinen zahlreichen Auslandsaufenthalten Eindruck. Einen ganz anderen Weg schlugen Roth und Neff ein. Der Künstler konnte seine Leidenschaft zum Beruf machen und Neff fand in der Analyse von Waldbränden eine Nische im Arbeitsmarkt. Mit Herzog und Andreae waren auch führende Persönlichkeiten der Politik, sowohl auf kommunaler als auch auf Bundesebene, in der Runde vertreten.
Amüsant waren die von Dennig und den Gästen erzählten Anekdoten aus dem Schulalltag gleichermaßen für die Schüler und die Gesprächsparteien. So sorgte Zieglers spontane Frage „Liegt der Elch noch da?“ für allgemeine Erheiterung. Manch ein Schüler des Gymnasiums wird sich noch an das Stofftiermaskottchen der jeweiligen Abiturienten erinnern, das nun auch schon jahrelange Tradition hat.
„Inwieweit haben Sie die Kurswahlen beeinflusst?“, wollte eine Zehntklässlerin wissen. Neff antwortete, dass diese erheblich zu seiner späteren Berufswahl beigetragen habe, wobei die Wahlmöglichkeiten mit der Abschaffung der Leistungskurse zwangsläufig abgenommen hätten. Auf die Frage, inwieweit das Gymnasium Schramberg auf das Berufsleben vorbereitet habe, äußerte sich Herzog. Er habe sich im Bezug auf Präsentationen und das Reden vor Menschen gut vorbereitet gefühlt. Kritik kam von Physiker Weller. Er habe „das Gefühl, eine Diskussionskultur geht fächerübergreifend verloren.“ Hier sah Andreae Handlungsbedarf der Schulen.
Leider wurde das Gespräch von der politischen Fraktion zuweilen bewusst in die politische und teilweise auch parteipolitische Richtung gesteuert. Dadurch kamen der Meinung einiger Schüler nach die anderen Gesprächsteilnehmer zu kurz, was für etwas Enttäuschung im Publikum sorgte. Insgesamt ließ die Mehrheit der Anwesenden allerdings ein positives Fazit verlauten. Auf weitere 175 Jahre Gymnasium Schramberg.