SCHRAMBERG (him) – Am Donnerstag wird sich der Ausschuss für Umwelt und Technik mit den Plänen für ein Humankrematorium auf dem Sulgen befassen. Ein Vorhaben, das die beiden großen Kirchen strikt ablehnen. Auf Antrag der Fraktion SPD-Buntspecht hatte die Verwaltung einen Verwaltungsrechtler das Projekt prüfen lassen. Dieser hält das Vorhaben, neben dem bestehenden Tierkrematorium ein Humankrematorium zu bauen, unter bestimmten Auflagen für möglich.
In einer gemeinsamen Erklärung zu diesem Plan schreiben die Pfarrer vom Sulgen, Lauterbach und aus Schramberg-Tal, sie müssten, „mit großer Irritation“ feststellen, „dass die Überlegungen über ein privat betriebenes Humankrematoriums in Sulgen nun dessen Nähe zum bestehenden Tier-Krematorium einschließen.“
Sie hätten bereits am 19. November 2014 ihre Bedenken gegen einen Trauerort im Gewerbegebiet geäußert. „Die nun erwogene Nähe zum Tierkrematorium steigert die für uns bestehende Pietätlosigkeit erheblich.“ Die Bestattung/Kremation von Menschen sei – zunächst unabhängig von jeder religiösen Interpretation – eine kulturelle Handlung höchster Sensibilität und damit etwas kategorisch anderes als die gewerbliche Entsorgung von Tierkadavern.
Eine – wie auch immer durch Mindestabstände gestaltete – Nachbarschaft von Tierkrematorium und Humankrematorium im Gewerbegebiet werde von der Bevölkerung in jedem Falle als Nähe wahrgenommen werden und kann wohl oder übel zu geschmacklosen Assoziationen führen.„Will sich die Stadt Schramberg wirklich als Ort darstellen, in dem die Entsorgung von Tieren und die Bestattung von Menschen in eine interpretierbare Nähe geraten“, fragen die fünf Geistlichen in ihrer Erklärung.

„Einmal mehr betonen wir den Rang und die Würde der bestehenden städtischen Trauerorte. Warum sollten diese durch einen weiteren Trauer-Ort geschwächt werden? Wir erachteten es als einen bedauerlichen Kultur-Verlust, wenn die Würde der Bestattungen in unserer Stadt durch ein Krematorium in fragwürdiger Lage angegriffen würde“, heißt es abschließend in der am 20. Januar verschickten Erklärung der Pfarrerin Heidrun Stocker sowie der Pfarrer Dr. Eberhard Eisele, Meinrad Hermann, Michael Jonas, Markus Krimmer und Rüdiger Kocholl.