Die Aussicht beflügelt – das galt gleich in mehrfacher Hinsicht für das Radfahrevent des SPD-Kreisverbandes Rottweil in Tennenbronn mit Bundestagskandidat Mirko Witkowski und dem Fraktionsvorsitzenden der SPD im Landtag Andreas Stoch. Nicht nur die tolle Aussicht auf den Schwarzwald und das schöne Wetter beflügelten laut SPD-Pressemitteilung die Genossinnen und Genossen bei der Radtour am Donnerstagnachmittag. Auch der Blick in schwindelerregende Höhen an der Windkraftanlage „Falkenhöhe“, die Verköstigung mit eigenem Käse auf dem Mooshof und die steigenden Umfragewerte für die SPD wirkten motivierend. So sei die Stimmung beim „Radeln für Mirko“- wie Andreas Stoch das Event benannte – ausgelassen und fröhlich gewesen. Gleichzeitig gab es viele Informationen zur Windkraft, zu den Problemen im Tourismus durch die Corona-Pandemie und zur Biolandwirtschaft.
Eine hochmotivierte Radfahrgruppe traf sich demnach am Donnerstagnachmittag mit prominenter Unterstützung durch den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Andreas Stoch und den Bundestagskandidaten Mirko Witkowski am Ferienpark in Tennenbronn. Dort begann die Tour mit Infos zum Tourismus in Schramberg mit dem Schwerpunkt auf den Ortsteil Tennenbronn. Über 180 Kilometer Wanderwege gebe es auf der Gemarkung Schrambergs, darunter Premium- oder Themenwanderwege, so Tanja Witkowski, die als Fraktionsvorsitzende der SPD/Buntspecht-Fraktionsgemeinschaft diesen Themenblock übernahm.
Ideal fürs Rad und Mountainbike
Auch das Radfahren und Mountainbiken biete sich in der Region an. Über die besonderen Herausforderungen im Tourismus während der Corona-Zeit ging Erika Günter später auf dem Mooshof noch ein – dadurch, dass viele kleine Herbergsbetriebe in der Region mehrere Standbeine hätten, fielen sie bei den Corona-Hilfen regelmäßig durchs Raster. „Die Zeit war für alle schwierig und nicht immer konnten wir nachvollziehen, warum keine Gäste in die ja abgegrenzten Ferienwohnungen kommen durften“, so Erika Günter weiter.
Unter fachkundiger Tourleitung des Vorsitzenden des Radfahrvereins Waldmössingen, Roland Weißer, steuerte die Radfahrgruppe um Mirko Witkowski und Andy Stoch das nächste Ziel an – die Windkraftanlage „Falkenhöhe“. Hier sei das Team bereits vom Geschäftsführer der Betreiberfirma „Windkraft Schonach“, Gerhard Kienzler, erwartet worden. Er erläuterte die Entstehung der Windkraftanlage in Tennenbronn und sprach von einer recht großen Bereitschaft der Region „Mittlerer Schwarzwald“, Windkraftanlagen zu bauen.
Skepsis gegen Windkraft überwinden
Dennoch gebe es immer auch Widerstände und Skepsis, die es zusammen mit der Bürgerschaft zu überwinden gilt. Auf Nachfrage von Andreas Stoch informierte Kienzler über teils lange Genehmigungszeiträume für Windkraftanlagen und Möglichkeiten von Kommunen, um solche Anlagen zu verhindern.
SPD-Bundestagskandidat Mirko Witkowski zeigte für solche Verhinderungsstrategien kein Verständnis. „Wir müssen jetzt die richtigen Entscheidungen für einen entschlossenen Ausbau erneuerbarer Energien treffen. Der Klimaschutz ist die soziale Aufgabe der nächsten Jahrzehnte und wir müssen uns darum kümmern, dass wir bis 2040 unserem Strom aus erneuerbaren Energien beziehen.“ Dass es dazu auch den Aufbau von Speichertechnologien und die Digitalisierung der Stromnetze brauche, darin seien sich alle einig gewesen.
Man hätte wohl noch Stunden über das Thema sprechen können, so Witkowski. Dennoch hatte die Radfahrgruppe noch ein weiteres Ziel im Blick und ließ schließlich die „Falkenhöhe“ hinter sich, um den Mooshof von Erika Günter und Dr. Josef Günter anzusteuern.
Biolandwirtschaft
Dort habe die Biolandwirtschaft thematisch im Mittelpunkt gestanden. Dr. Josef Günter gab Einblicke in seine tägliche Arbeit. „Vor allem die Zertifizierungen nehmen viel Zeit in Anspruch und kosten viel Energie. Nicht alles, was bei den Käsesorten als verzehrfähig angesehen wird, ist dann auch verkehrsfähig und darf verkauft werden.“ Da entschieden immer spezielle Gremien darüber, was verkauft werden dürfe und was nicht. Gerade die kleinen Landwirtschaftsbetriebe hätten insgesamt große Schwierigkeiten, überhaupt mithalten zu können oder sich gegen die Konkurrenz durchsetzen zu können, weiß Günter aus eigener Erfahrung.
Dass es allerdings nur durch eine umweltschonende und am Tierwohl orientierte Landwirtschaft gelingen könne, den Klimawandel zu bekämpfen und Artenvielfalt zu erhalten, das wurde an diesem Tag deutlich. Wichtig sei es deshalb für Witkowski, dass faire Preise für hochwertige Nahrungsmittel bezahlt werden müssten und die Agrarförderung so ausgerichtet werden müsse, dass eine umweltschonende und am Tierwohl orientierte Landwirtschaft im Wettbewerb mithalten könne, heißt es abschließend.