Ein Abend der leisen Klänge: Dieter Ilg, in Rottweil beileibe kein Unbekannter, knöpfte sich mit seinem Trio Beethoven in allen Formen vor. Ein großartiger Crossover-Abend zwischen Klassik und Jazz und gleichzeitig mal wieder eine Kooperation von Jazzfest Rottweil und dem Klassikfestival Sommersprossen.
ROTTWEIL – Dieter Ilg, einer der ganz großen Jazzbassisten und an diesem Abend fast ein wenig zu leise abgemischt, spielt die zwei Sets mit seinen zwei „Traummusikern“, Rainer Böhm aus Ravensburg am Flügel und . Ilg bringt viel Dynamik ins Spiel und bleibt doch bei allem hauchzart, sogar die Ansagen sind fast geflüstert, der Bass schwingt und singt sich durch Beethoven groß und klein.
Ob Pastorale oder Ode an die Freude, Fuge, Streichquartett oder Sonate: Die drei auf der Bühne holen aus jedem Stück neue Einzelheiten hervor, zerlegen sie in ziselierte Läufe und ornamentale Details, verändern und verjazzen pointiert, geben neue emotionale Schubkraft, dass auch ein Ludwig van seine Freude daran gehabt hätte, stellen Vokabeln wie behutsam und monumental in ihrem Spiel direkt nebeneinander, und haben sichtlich Freude am Zusammenspiel. Sichtlich angetan ebenso das Auditorium, wenn auch nur wenige hundert Zuhörer an diesem Abend in die Alte Stallhalle gefunden haben. Nun, Ilg spielte in Rottweil auch schon vor weniger Publikum…