In ihren Haushaltsreden hatten die Vertreterinnen und Vertreter der großen Fraktionen im Schramberg Gemeinderat am Donnerstag betont, wie wichtig ihnen der Schulcampus ist. So war es nur folgerichtig, dass sie anschließend in der Diskussion um den Stand der Dinge und beim Bebauungsplanverfahren der Verwaltung „Grünes Licht“ gaben.
Architekt Christof Birkel, der innerhalb der Bauverwaltung das Projekt federführend begleitet, berichtete über den Sachstand beim Schulcampus. Um genauere Zahlen zu haben und um Zuschussanträge formulieren zu können, habe man die bestehenden Schulgebäude unter die Lupe genommen.
Die Fachleute hätten die Gebäude der Erhard-Junghans-Schule an der Schillerstraße und der Graf-von-Bissingen-Straße sowie die Mensa und die Peter-Meyer-Schule vermessen, die Standorte und die Bauqualität beurteilt, den Lärm- und Brandschutz untersucht und den Sanierungsbedarf ermittelt. Anschließend habe man geschaut, was würde die Sanierung kosten, was ein Neubau?
Großer Aufwand erforderlich
Würde man sanieren, so Birkel, müsste man die Statik der Gebäude und den Brandschutz verbessern. Außerdem müsste man für Barrierefreiheit sorgen, den Wärmeschutz verbessern und möglicherweise anfallende Schadstoffe entsorgen. Dazu gab Birkel gleich Entwarnung. “In der Raumluft haben wir keine Schadstoffbelastungen gemessen.“ Bei den Baustoffen könnten sich solche aber finden.
Würde die Stadt die Schulen sanieren und erweitern, würde das knapp 25 Millionen Euro kosten. Ein Neubau mit derselben Nutz-Fläche käme auf etwa 29,5 Millionen Euro. Die Gebäude des geplanten Schulcampus haben eine deutlich größere Fläche und werden deshalb teurer. Außerdem hat Birkel darauf hingewiesen, dass es „bei Sanierungen immer ein erhebliches Kostenrisiko“ gebe.

Sein Fazit: Die bestehenden Schulgebäude müssten nicht abgerissen werden, aber die Sanierung sei mit erheblichem Aufwand verbunden und brächte „kein vergleichbares Ergebnis wie ein Neubau“. Schon Mitte März werde man in die Planungsphase 2 einsteigen, also den Vorentwurf für den Schulcampus entwickeln.
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr ergänzte, bei der Untersuchung sei es auch darum gegangen die Höhe der Schulbauförderung zu ermitteln. Für die CDU-Fraktion freute sich Clemens Maurer, dass die Planung vorangehe. Er wünschte sich aber einen Kosten-, Leistungs- und Zeitplan, damit der Rat wisse, “wo stehen wir, wie ist die Kostenentwicklung?“ Die sei auch im Sinne der Öffentlichkeit. OB Eisenlohr sagte dies zu.
Anschließend informierte Birkel den Rat über den Planungsstand für den Don-Bosco-Kindergarten als ersten Teil des Schulcampus Projektes. Wir werden noch gesondert berichten.