DEISSLINGEN (mm) – Keine großen Investitionen stehen kommendes Jahr beim Zweckverband Keckquellen an, lediglich eine Stützmauer am Neckar muss erneuert werden, Kostenpunkt 35.000 Euro. Daher gab es auch ein einstimmiges Ja zum von Geschäftsführer Ulrich Köngeter vorgelegten Wirtschaftsplan.
Länger diskutiert wurde hingegen über die alternative Stromversorgung für das Wasserwerk im Deißlinger Neckartäle.
Wirtschaftlich läufts beim Zweckverband, nachdem man in den vergangenen Jahren einiges in die Erneuerung des Wasserwerks investiert hat, was nicht immer reibungslos ablief. Doch das ist überstanden, die Keckquellen liefern wieder fleißig Wasser für Deißlingen, Trossingen und Villingen-Schwenningen, das dazu noch ziemlich günstig ist.
Und auch bleibt: So zahlten die Doppelstädter 2015 28,22 Cent pro Kubikmeter, die Trossinger 28,96 Cent und die Deißlinger 31,94 Cent. Das wird nächstes Jahr noch günstiger, dann sind es für VS 27,77 Cent, für Trossingen 27,68 Cent, nur in Deißlingen erhöht sich der Abgabepreis leicht auf 31,94 Cent. Damit können die drei Gemeinden weiterhin ihren Bürgern vergleichsweise günstiges Wasser liefern.
Diskutiert wurde dann über den Vorschlag von Hartmut Storz aus Deißlingen, den Strom für das Wasserwerk mit einer großen Photovoltaikanlage zu produzieren. Das rechne sich wohl eher nicht, meinte dazu Ulrich Köngeter, der das von seinen Ingenieuren hat durchrechnen lassen. Denn dafür bräuchte man eine sehr große Fläche, und hier gibt es nicht nur Probleme mit der Genehmigung, sondern auch damit, überhaupt eine Wiese dieser Größe zu bekommen.
Die Landwirte wüssten gut, wieviel ihre Ländereien wert sind, meinte Verbandsvorsitzender Ralf Ulbrich, und dann käme es auch zu größeren Netzverlusten, weil der Strom aus der Höhe ins Neckartal geleitet werden müsste. Entlang der Autobahn sei die Genehmigung für eine solche Anlage einfacher, doch da sei das Gelände eher nicht geeignet.
Damit dürfte dieser Storz`sche Vorschlag ebenso vom Tisch sein wie die Idee eines Blockheizkraftwerks, das nicht nur das Wasserwerk, sondern auch das benachbarte Wohngebiet versorgen könnte – auch das rechne sich allein angesichts der Länge der nötigen Stromleitungen nicht. Und auch das geplante Wasserrad wird nicht kommen, das wäre zwar finanziell ein machbares Projekt gewesen, da aus den Keckquellen Wasser im Überfluss fließt, doch hier hapert es am tragfähigen Untergrund.
Da Hartmut Storz jedoch von der hartnäckigen Sorte ist, wird der Zweckverband nun die Variante Photovoltaik entlang der Autobahn prüfen. Vielleicht klappt’s dann ja doch noch mit der ökologisch wertvollen Stromversorgung für das Wasserwerk.