Was bewegt Waldmössingen? Dieser Frage gingen zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten der SPD und der Liste Buntspecht & Grüne bei einem Sonntagsspaziergang nach. Roland Weißer als einheimischer Waldmössinger Bürger und Kandidat der SPD für den Gemeinderat und der UBL für den Ortschaftsrat führte die interessierte Gruppe kommunalpolitisch durch den touristischen Hotspot Schrambergs- den Stadtteil Waldmössingen. Dies schreibt die SPD in einer Pressemitteilung.
Von der Kastellhalle bis zum Erlebnisbauernhof wurden in einer Runde die Sorgen und Nöte, aber auch die Themen der Zukunft erklärt und diskutiert. Verstärkung erhielt Weißer durch Adrian Schmid (Kandidat für die ÖDP), der das Konzept und die Herausforderungen des Erlebnisbauernhofs anschaulich präsentierte. Schon beim Treffpunkt an der vor rund 15 Jahren gebauten Kastellhalle wurde schnell klar, dass in den kommenden Jahren Arbeiten an der Fassade nötig werden. Die blauen Fassadenverkleidungen sind auf allen Seiten abgeblättert und sollten mittelfristig erneuert werden.
Ein neuer Trend zeigte sich auf dem Abenteuerspielplatz. Hier seien seit einiger Zeit größere Gruppen zu Besuch, die mit ihrem mitgebrachten Equipment Grillpartys im größeren Stil feiern. Dass sich dadurch die Anwohner immer wieder gestört fühlen, wurde ebenso thematisiert, wie die Müllproblematik und die Parkplatzsituation. Es fiel auf, dass viele Tagestouristen oder Besucher des Sport- und Freizeitgeländes in Waldmössingen nicht auf dem nahegelegenen Parkplatz an der Kastellhalle parken. Vielmehr stehen Autos in den Feldern der Landwirte und überall in der Nähe der touristischen Ziele. Dieser Zustand ist vor allem an den Wochenenden grenzwertig, nämlich dann wenn Besucher der Fußballspiele, zusammen mit den Gästen auf dem Spielplatz und den Erholungssuchenden auf dem Erlebnisbauernhof zusammentreffen.
Für Begeisterung sorgte die in Kooperation mit der Gemeinde vom Radfahrerverein „Wanderlust“ 1921 Waldmössingen unter Vorsitz von Roland Weißer angelegte Mountainbikestrecke im Wäldchen neben dem Römerkastell. In Eigeninitiative schafften hier die Radfahrer eine technisch anspruchsvolle und für Jugendliche sehr reizvolle Strecke mit diversen Hindernissen. Diese wird viel genutzt und ist ein zusätzlicher Anziehungspunkt für den Stadtteil Waldmössingen.
Dabei erfuhren die Kandidatinnen und Kandidaten zudem viel über das außergewöhnlich große bürgerschaftliche Engagement in Waldmössingen. So sei, so Weißer, der Abenteuerspielplatz damals auch in viel ehrenamtlicher Arbeit entstanden genauso wie ursprünglich der Erlebnisbauernhof auch.
Vom Römerkastell aus blickte die Gruppe schließlich auf das geplante Wohngebiet „Kehlenstraße“. Dies wurde grundsätzlich gut geheißen, lediglich die Nähe zum Schützenhaus könnte möglicherweise im Bereich Lärm für Konflikte sorgen. Dies müsse man für die Zukunft im Blick behalten. Das Kastell selbst liegt derzeit in einem Dornröschenschlaf. Leider wurde die Außentafel abmontiert und bisher nicht wieder befestigt. Die musealen Ausstellungsstücke sind momentan noch eingelagert und nicht verfügbar.
Fachkundig übernahm dann Adrian Schmid die Führung durch den Erlebnisbauernhof. Hier stellte er das Konzept des Hofes vor, erklärte, wie die Felder bewirtschaftet und die Tiere gehalten werden, warum ein mobiler Hühnerstall Sinn macht und wie er zu alledem auch noch Schulklassen und Gruppen im Jurtezelt beherbergt. Dass das Konzept des Erlebnisbauernhofs aber auch Herausforderungen mit sich bringe, verdeutlichte er anschaulich.
Durch die Offenheit des Geländes käme es öfters vor, dass spät abends noch einzelne meist jüngere Besucher durch das Gelände liefen um online nach Pokemonfiguren zu suchen. Immer wieder käme es leider vor, dass er am nächsten Tag Zigarettenstummel in der Nähe der Ställe findet, welche für die Tiere gefährlich werden können. Dies vor allem dann, wenn sich ein solcher Stummel noch glimmt. In den Stallungen sind keine Rauchmelder, da diese aufgrund der Offenheit des Geländes eigentlich per WLAN gesteuert werden müssten und diese Anschaffung sehr teuer ist. Auch müsse man überlegen, ob man den Bereich nicht teilweise mit einer Videoüberwachung versehe. Erst neulich wurden Schmid alle vier Reifen seines Traktors aufgeschlitzt.

Fast wie bestellt hatte sich beim Rundgang auch noch ein Bienenschwarm in einem Busch festgesetzt. Dies war ein seltener Anblick und rundete den Spaziergang ab. Mit vielen Informationen dazu, was für die Waldmössinger wichtig ist, kehrten die Kandidatinnen und Kandidaten schließlich nach rund zwei Stunden von ihrem Spaziergang zurück.