Schramberg (wit) – An Fronleichnam ist die Stadtmusik Schramberg doppelt gefordert. Am Vormittag begleiteten die Aktiven unter der Leitung von Dirigent Meinrad Löffler die feierliche Prozession in der Talstadt. Am Nachmittag stand das traditionelle Fronleichnamskonzert im Park der Zeiten auf dem Programm.
Die Sanierungsarbeiten an der St. Maria-Kirche sorgten diesmal für einen umgekehrten Verlauf der Prozessionsstrecke. So war die St. Maria-Kirche der Startpunkt. Einen Blütenteppich hatte die Kolpingjugend am Rathaus aufgebaut.

Von dort ging es weiter zur Hl. Geist-Kirche. Dort hatten die Ministranten einen zweiten Blumenteppich gelegt.
Dabei hatten alle Beteiligten mit dem Wetter großes Glück. Sowohl bei der Prozession, als auch beim nachmittäglichen Konzert spielte das Wetter mit. Wer im Park der Zeiten keinen Platz mehr unter einem der großen Sonnenschirme fand, hatte gute Chancen auf einen Sonnenbrand. Dabei hatte es zwischenzeitlich danach ausgesehen, als ob das Konzert wetterbedingt abgesagt werden müsste. Letztendlich behielt Stadtmusik-Vorsitzender Peter Flaig mit seiner Prognose recht: „Das wird schon!“

Pünktlich um 15 Uhr begrüßte er die zahlreichen Besucher, unter denen sich auch der ehemalige Stadtmusikdirigent Alexander Beer mit Familie sowie mehrere Stadträte, Stadtmusik-Ehrenvorsitzende Tanja Witkowski sowie Ehrenmitglieder der Stadtmusik befanden. Obwohl im Gemeinderat bereits mehrfach angesprochen, war das Thema Sonnenschutz seitens der Stadtverwaltung noch immer

nicht zur Zufriedenheit aller Zuschauer gelöst worden. So entstand zwischen Bühne und den Zuschauern, die sich überwiegend unter die vorhandenen acht großen Sonnenschirme zurückgezogen hatten, eine (zu) große freie Fläche.
Der musikalische Funke sprang dennoch sehr schnell über. Den Auftakt machte das Jugendblasorchester unter der Leitung von Sabrina Michelfeit. Vier Stücke, darunter „Music for Happiness“, „Maslenitsa“ und „Can’t take my eyes from you“, plus Zugabe gaben einmal mehr ein sehr positives Bild des hohen Leistungsniveaus des musikalischen Nachwuchses der Stadtmusik Schramberg.
Auch die Aktiven, bei denen Miriam Hettich und Matthias Krause die Moderation übernommen hatten, gaben einen beeindruckenden Beweis ihres hohen musikalischen Niveaus und ihres umfangreichen Repertoirs. Los ging es mit dem Marsch „Herzog von Braunschweig“, dessen Komponist bis heute unbekannt ist. Ein „Schweizer Mosaik“, das Markus Götz geschrieben hat, folgte und gab einen sowohl traditionellen als auch modernen Blick in die wunderschöne Schweiz frei. Mit dem Komponisten Otto M. Schwarz ging es dann ans „Cap Horn“ und die chilenische Felsenküste. Als Solist des Stücks für Horn und Blasorchester brillierte Markus Ketterer.

Zu Ehren kamen auch die Beatles mit „Ob-la-di, ob-la-da“. Bevor jedoch das Orchester zu den Instrumenten griff, war erst einmal das Publikum gefordert.
Wer bis zum Fronleichnamskonzert der Stadtmusik Schramberg die bevorstehende Fußball-WM noch nicht im Blick hatte, wurde zielsicher auf das sportliche Großereignis hingeführt. Mit „Stadium Fever“ von Thomas Doss kam Stimmung wie in einem Fußball-Stadion auf.
Vom Abschluss entführte das Orchester das Publikum nach Südtirol mit der Hommage an den Fluss Etsch: „Vivat Athesis“. Oder wie es Moderator Matthias Krause formulierte: „Es lebe die Etsch“ – „Es lebe der Kirchenbach“.
Derart begeistert, forderte das Publikum zum Abschluss gleich zwei Zugaben ein, bevor die Musikerinnen und Musiker nach einen kompletten Tag im Zeichen ihres ehrenamtlichen Engagements in den Feierabend entlassen wurden