Den verregneten Dienstag Vormittag nutzten Kandidaten der Liste „Buntspecht & Grüne“, um
sich ein Bild von der Verkehrssituation auf dem Sulgen zu machen und Lösungen zu diskutieren. Darüber berichtet die Liste in einer Pressemitteilung:
Allen war klar, dass der rege Berufsverkehr morgens und nachmittags das Nadelöhr „Bären/Hasen Kreuzung“ an seine Belastungsgrenze bringt. Wenn dann noch ein Müllfahrzeug oder eine Baustelle den fließenden Verkehr verzögern, geht meist nichts mehr vorwärts. Da der Verkehr möglichst im Fluss bleiben sollte, schlägt „Buntspecht & Grüne“ vor, Lösungen mit Kreisverkehren verkehrsplanerisch zu prüfen.
Da der innerörtliche Autoverkehr mutmaßlich noch zunehmen könnte, wäre die anskizzierte Sulgener Ortsumfahrung eine Teillösung, um zumindest den Durchgangsverkehr zu minimieren.
In Sulgen-Mitte testete Peter Schimak, nicht zum ersten mal, die Grünphase für Fußgänger. „Schnellen Schrittes schafft man es gerade zu rüber“, so Schimak. Fußgänger- und seniorenfreundlich sei allerdings etwas anderes.
Auf den Radverkehr kam man auch zu sprechen. „Der gehört ja eigentlich auf die Straße“ so Volker Goerz, „denn vor allem mit Pedelecs ist die Gefahr für Unfälle mit Fußgängern einfach zu groß.“ Dennoch sieht man Radler meist auf dem Gehweg, da viele sich nicht in den Autoverkehr trauen. „Wenn kein Platz für eine Rad-Infrastruktur da ist, hilft leider meist nur eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung, um das Sicherheitsgefühl im Straßenraum zu erhöhen“, ergänzte Gunnar Link.
„Fahrrad frei“ Schilder an breiten Gehwegen können Radfahrern die Wahlmöglichkeit geben, den Gehweg oder die Straße zu benutzen. „Das ist sinnvoll vor allem für eher unsichere Radfahrer. Auf dem Gehweg gilt dann aber Schrittgeschwindigkeit“, so Link. Er möchte das als Radbeauftragter an ein paar Stellen im Stadtgebiet umsetzen. Leider seien Gehwege oft noch zu schmal. „Bei innerörtlichen Straßensanierungen sollte man daher von außen nach innen denken und Gehwege breit genug konzipieren“, fügte Stadtrat Martin Himmelheber an.
In der Heiligenbronner Straße können sich die Kandidaten ebenfalls Kreisverkehre vorstellen. Die Kreuzungen seien unfallträchtig. Zudem könne man an Kreisverkehre sehr gut Querungshilfen angliedern und den Radverkehr mit Schutzstreifen auf den landwirtschaftlichen Parallelweg aufleiten. Der LKW-Verkehr im Industriegebiet hätte dann zudem Wendemöglichkeiten.
Die Kandidaten waren sich einig, dass man die Probleme aller Verkehrsteilnehmer betrachten muss und nicht gegeneinander ausspielen darf. Die Förderung von Fußgänger- und Radverkehr hat auch einen großen Vorteil für den Autoverkehr. Mit jedem Berufspendler der aufs Fahrrad umsteigt, gibt es ein Auto weniger im morgendlichen Berufverkehrs-Stau.