Der Schramberger Gemeinderat hat beschlossen, die Werkrealschule auf dem Sulgen zu erhalten und zu einer zentralen Werkrealschule für den Mittelbereich Schramberg zu machen. Auch Aichhaldens Bürgermeister Ekhard Sekinger ist dafür, den Schulstandort Sulgen zu stärken, „auch im Hinblick auf die Kreisberufsschulen.“
AICHHALDEN/SCHRAMBERG (him) – Ohne große Diskussion beschloss der Schramberger Rat am Donnerstagabend, dass die Werkrealschule auf dem Sulgen erhalten bleiben soll. Oberbürgermeister Thomas Herzog versicherte, er sei sich mit seinem Aichhalder Kollegen Sekinger „einig, er braucht aber ein Signal aus Schramberg.“ Das gab der Rat dann auch einstimmig.
Auf Nachfrage der NRWZ erklärt Sekinger, es sei „nie toll, wenn man eine Schule verliert.“ Man müsse aber sehen, dass die Werkrealschule konstant auf niedrigem Niveau existiere, und wenn die Realschulen ab dem kommenden Schuljahr auch den Hauptschulabschluss anbieten, sei das ein weiterer Schritt hin zum Zwei- Säulen-Modell. Als Schulträger bedaure er das „Schlingern in der Schulpolitik aller bisherigen Landesregierungen.“
Es sei nicht gut, „Schulstandorte um jeden Preis zu erhalten.“ Es werde zu wenig von den Interessen der Schüler und Lehrer gedacht.
Bei der vom Schulamt für den November geplanten Schulentwicklungsplanung hoffe er auf einen Kompromiss, der sich nicht an Standortfragen, sondern an den optimalen Möglichkeiten für die Schüler orientiere. Und da sei es eben so, dass Aichhalden zwar „wunderschön, aber nicht zentral gelegen ist.“ Sulgen biete eindeutig die besseren Bedingungen, auch bei den Busverbindungen.
Die Werkrealschule in Aichhalden sei eine von dreien auf engem Raum. Neben Aichhalden bieten auch Alpirsbach und Sulgen diese Schulform. Alpirsbach gehöre zum Regierungspräsidium Karlsruhe. Eine Werkrealschule in der Raumschaft müsse sein, reiche aber auch.

Die Kooperation Aichhaldens mit Fluorn-Winzeln sei gescheitert. In diesem Schuljahr kommt kein Schüler aus Winzeln und einer aus Fluorn. „Wir haben das mit viel Geld unterstützt.“ So subventioniert die Gemeinde Aichhalden seit Jahren eine Buslinie nach Fluorn-Winzeln.
Sekinger weist auch darauf hin, dass seit zwei Jahren schon an der WRS Aichhalden kein zehntes Schuljahr mehr angeboten werden konnte.
Im neuen Jahr möchte Sekinger bei einer öffentlichen Veranstaltung mit Vertretern des Schulamtes, der Schule, der Elternschaft und des Gemeinderats die Argumente zur Werkrealschule Aichhalden austauschen. Er wolle beileibe die Schule nicht schlecht machen. Aber: „Die Zukunft von Aichhalden wird sich nicht m Haben oder Nicht-Haben einer Werkrealschule entscheiden.“ Viel wichtiger sei eine optimale Betreuung der Kinder vom Kindergarten bis zum Ende der Grundschulzeit, findet Sekinger. Und da hat Aichhalden durchaus Luft nach oben.