DEISSLINGEN (mm) – Der SV Lauffen bekommt neue Sportplätze und ein Vereinsheim in Deißlingen, denn das alte Gelände hat die Firma Knauf gekauft, die dort eines Tages Gips abbauen will. Nun hat sich der Vorsitzende, Hans-Peter Storz, jetzt mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit gewandt, wohl auch, um die Kritik am Nichtzustandekommen eines gemeinsamen Sportheims von SVL, SG Deißlingen und dem Tennisclub entgegenzutreten.
Denn das wollten Gemeinderat und Verwaltung unbedingt erreichen, dass nämlich auf Fürsten nicht noch ein drittes Vereinsheim gebaut wird, dort stehen bereits die von der SGD und dem Tennisclub, und letzteres ist ziemlich marode.
Doch die Verhandlungen um eine gemeinsame Lösung platzten, und vom Gemeinderat gabs dafür kürzlich eine saftige verbale Klatsche: Man habe Chancen verpasst, denke nicht zukunftsorientiert angesichts der demographischen Entwicklung, wo doch die Vereine alle unter Nachwuchsmangel litten, hieß es, und die Vereine müssten daraus entstehende Mehrkosten selbst tragen.
Nun äußert sich Storz: Bereits im März 2008 habe man mit Knauf, die irgendwann auf dem Gelände der jetzigen Lauffener Sportanlagen Gips abbauen wollen, verhandelt. Drei Jahre später habe die Mitgliederversammlung beschlossen, auf Fürsten umzuziehen. „Mit der Ansiedlung des SV Lauffen an diesem Standort entsteht nun ein beachtliches Sportzentrum für die Gesamtgemeinde“, schreibt Storz.
„Nach langen und intensiv geführten Verhandlungen verkaufte der SVL mit Vertrag vom Dezember 2014 sein Sportgelände an die Fa. Knauf Mineral AG. In diesem Vertrag verpflichtet sich der SVL im Gewann Fürsten die notwendigen Grundstücke zu erwerben, und ein neues Sportgelände zu errichten. Der SVL hat mit Vertrag vom März 2015 die entsprechenden Grundstücke von der Gemeinde Deißlingen erworben.
Laut Kaufvertrag mit Knauf verpflichtet sich der Verein, dass auf dem erworbenen Grundstück ein Hauptspielfeld, ein Trainingsspielfeld, ein Vereinsheim incl. Gaststätte sowie verschiedene Nebenanlagen incl. Parkplätze erstellt werden.“, so der Vorsitzende in seiner Pressemitteilung. Der SVL sei verpflichtet, den Bau voranzutreiben und Verzögerungen zu vermeiden.
„Wird das Sportgelände nicht bis spätestens 31.12.2018 fertiggestellt, ist die Knauf Mineral AG berechtigt den Kaufpreis zurück zu verlangen. Der SVL ist berechtigt die Sportanlagen und das Vereinsheim auf dem Lerchenbühl bis zur Inbetriebnahme des neuen Sportgeländes zu nutzen“, so Storz. Gebaut werden zwei Spielfelder und ein Vereinsheim mit 60 Innen- und 30 Außenplätzen, das als vollwertiges Restaurant oder Café geführt werden soll. Umkleiden und Duschen kommen ins Untergeschoss, ebenso das Büro des Vereins.
„Für Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer ist ein geregelter Restaurant- und/oder Café Betrieb am Ortsverbindungsweg zwischen Lauffen und Deißlingen und dem Neckartal-Radweg sicherlich gut platziert, so dass auch die Einwohnerschaft der Gesamtgemeinde davon profitieren kann.“, schreibt Storz.
„Es ist vorgesehen mit den erzielten Pachteinnahmen die Unterhaltungskosten für das gesamte Gebäude inkl. Sportbetrieb weitestgehend zu decken. Die Verantwortlichen beim SV Lauffen erachten eine Eigenbewirtung durch den Verein im Rahmen einer Vollkonzession als nicht durchführbar.“ Man habe mit den anderen beiden Vereinen mehrere Gespräche geführt, doch die hätten sich nicht in der Lage gesehen, finanziell in eine gemeinsame Lösung zu investieren oder sich als Teileigentümer zu engagieren.
Darum habe man dann die Pläne im September beim WLSB vorgestellt, der sie abgesegnet habe, inzwischen hat auch der Gemeinderat sein Jawort gegeben, wenn auch sehr widerwillig. „Da durch die aufgetretenen Verzögerungen ein Baubeginn 2015 nicht mehr möglich ist muss eine Teuerungsrate für 2015 im hohen fünfstelligen Bereich mitfinanziert werden. Die Kosten für das gesamte Projekt werden vom SV Lauffen getragen“, so Storz abschließend.