Nach viereinhalb Tagen Ermittlerarbeit und Spurensuche erlebte das Großspielprojekt „Tatort Schramberg“ am Freitagnachmittag sein großes Finale. Kinder und Eltern konnten am Berneckstrand die Auflösung des Rätsel um die „drei Gs“ miterleben.
SCHRAMBERG (him) – Seit Montag hatten die Tatortermittler viele Spuren verfolgt, die die Kriminellen im ganzen Stadtgebiet hinterlassen hatten. Sie haben Bomben entschärft, Brände gelöscht, Verwundete gerettet, sich in schwierigem Gelände abgeseilt, sind auf Dächer geklettert, in Teichen getaucht und haben Beweisstücke gesichert. Andere haben in der „Akademie für Kriminalistik“ Wasserproben untersucht, Täterprofile entworfen oder den Schramberger Untergrund erforscht. Die jüngsten waren als Spürnasen in einem eigenen Bereich aktiv und lösten dort vier Kriminalfälle.
Schritt für Schritt verdichteten sich im Laufe der Woche die Hinweise: Es geht um Pflanzen. So fanden sich Reste eines Unkrautvernichtungsmittels. In einem Garten entdeckten die Fahnder drei gepflanzte Gs und auf dem Balkon eines Hauses standen verschiedene Blumen und Gemüsepflanzen, die wahrscheinlich aus einem Versuchslabor stammten.
Am Donnerstag war sogar der Schramberger Oberbürgermeister Thomas Herzog intensiv am Spiel beteiligt. Im Rathaus wurde ein Paket abgegeben. Als die Polizei es öffnete, fand sich darin ein Bekennerbrief von „GGG“. Die Gruppe drohte, weitere Samenbomben hoch gehen zu lassen, denn: „Die Stadt muss grüner werden.“
Wenig später fanden sich auf dem Gelände eines Schrotthändlers vier Fässer, in denen ein grünes Kraut steckte. Doch auch am letzten Tag fehlte der endgültige Beweis und vor allem: Wer ist der große Unbekannte? So blieb es auch am Freitag bis zum Finale am Berneckstrand beim „Tatort Schramberg“ spannend.

Am Nachmittag versammelten sich Eltern, Kinder und Helfer bei sengender Hitze am Berneckstrand und während Moderatorin Ingrid Schorscher bei einer Pressekonferenz heraufzufinden versuchte, was denn nun passiert ist, hörten alle ein Flugzeug über Schramberg. Nach einer Runde schwebten zwei Fallschirmspringer herab und landeten auf der Insel. mit dabei hatten sie ein Paket, das ein Fahndungsbild enthielt: „Das ist der Werner!“ Ausgerechnet der Chef der Polizei war der große unbekannte Wissenschaftler. Seine Kollegen nahmen ihn fest und führten ihn ab.
Einige Minuten später kam er wieder und erklärte: „Ich habe doch nur auf das überall wuchernde Springkraut aufmerksam machen wollen, damit endlich jemand etwas dagegen unternimmt.“
Michael Krüger von der Projektschmiede in Dresden, die die Spielidee entwickelt hatte, hatte ein dickes Lob für die Stadt: „Ein solches Spiel, an dem so viele aktiv mitspielen, ist nicht an vielen Orten in Deutschland möglich.“
Schrambergs Oberbürgermeister Thomas Herzog, der als Vater von zwei teilnehmenden Kindern, aber auch als ehrenamtlicher Tellerabtrockner jeden Tag beteiligt war, erinnerte die Kinder daran: „Es war alles nur ein Spiel.“ Wenn jeder ein Springkraut herausreiße und mitnehme, sei ja der Wunsch des Doktors erfüllt. Mit dem gemeinsam gesungenen „Tatort-Schramberg-Song“ und großen Beifall für die Organisatoren und Helfer endete eine Woche mit für viele Kinder und Erwachsene unvergesslichen Erlebnissen.