Von Laura, Sarah, Nico, Marvin, Louisa und Martin. Das diesjährige Großspielprojekt für Kinder zwischen sechs und 12 startete am Montagfrüh auf dem Schulhof der Erhard-Junghans-Schule. Etwa 250 Kinder warteten gespannt, was auf sie zukommen wird.
SCHRAMBERG (him) – Anders als etwa bei Mini-Schramberg ist Tatort Schramberg genau geplant und in der ganzen Stadt ist etwas los. Etliche Hilfsorganisationen wie Feuerwehr THW, und Rotes Kreuz aber auch die Polizei, die Amateurfunker, Taucher und die Medien sind in das Spiel integriert.
Zum Auftakt probten die Kinder den Tatort-Schramberg-Song und sind dann in die für sie vorbestimmten Arbeitsbereiche gegangen. Für die NRWZ waren das am Montag Laura, Sarah, Nico und Marvin. Hier eine zusammenfassung ihrer berichte:
Gegen 9 Uhr haben sich Kinder aus Schramberg, Aichhalden, Seedorf, Rötenberg, Tennenbronn, Sulgen, Hardt, Fluorn-Winzeln, Dunningen, Schiltach, Schenkenzell und Waldmössingen versammelt, weil das Projekt „Tatort Schramberg” begonnen hat.Die Polizei von Schramberg hat den Oberbürgermeister Thomas Herzog gebracht und er hat gesagt: „Die Sicherheit in Schramberg ist in Gefahr. Ich hoffe, dass ihr dafür sorgt, dass Ruhe und Frieden in Schramberg wieder einkehren wird, ich kann kaum noch schlafen”.
Anschließend übten alle Kinder und Betreuer den Tatort-Song und es war ein großer Lärm, weil viele Kinder Dosen, Tonnen und Wasserkanister getrommelt haben. Plötzlich hat das Mikrofon nicht mehr funktioniert, währenddessen kamen mehrere Meldungen und es gab ein Tohuwabohu: Der Bach war grün, der Strom fiel aus, zwei tieffliegende Flugzeuge wurden gesichtet und es gab einen Einbruch im Schloss.
Dann hörte man plötzlich einen lauten Knall oder Schuss in der Stadt. Kurz darauf sah man am Himmel zwei tieffliegende Flugzeuge direkt am Schlossberg. Zur gleichen Zeit traf der Bericht ein, dass sich die Schiltach grün gefärbt habe. Die Aufregung auf dem Schulhof war groß, in der ganzen Stadt machte sich Unsicherheit breit. Die Tatort-NRWZ ist allen Ereignissen nachgegangen.
Schuss im Rathaus – Wer hat wo geschossen? In der Fußgängerzone wurde ein verdächtiger Mann dabei beobachtet, wie er eine Centmünze in den Hirschbrunnen warf. Carsten Kohlmann hatte nach eigener Aussage die Münze als Glücksbringer für gute Ermittlungsarbeit in den Brunnen geworfen, nachdem er am Morgen einen Schuss im Rathaus gehört habe. Iim Rathaus habe man keinen Schuss bemerkt, so die Stadtmitarbeiterin Olga Kujat. Sie berichtete, dass sie aber am Morgen Schüsse am Junghansgewerbegebiet an der Geishalde und am Schloss, und nicht im Rathaus, gehört habe. Umweltverschmutzung in der Schiltach – Woher kommt die grüne Farbe? Um halb elf konnte man dann sehen, dass sich die Schiltach auf der gesamten Strecke von der Sankt-Maria-Kirche bis zur Brücke an der Musikschule leuchtend grün verfärbt hat.
Dass der Fluss von der Sankt-Maria-Kirche aus immer grüner wurde, bestätigte Angelika Nagel, Stadtgärtnerei-Mitarbeiterin, die während des gesamten Morgens am Bach Blumen gegossen hat. Nach einem Funkspruch um 10.45 Uhr kam dann direkt das THW an den Bach, um mit seinen Tauchern Wasserproben zu untersuchen. Rüdiger Munzinger, THW-Ortsbeauftragter, sagte, dass sein Team vollen Einsatz zeige. Die ebenfalls anwesende Polizei war angesichts der starken Umweltverschmutzung schockiert.
Doch der ungeklärte Knall und die grüne Farbe im Kirchenbach waren an diesem Morgen nicht die einzigen Gründe für Aufruhr in Schramberg. So wurde im gleichen Zeitraum am Morgen auch ins Schloss eingebrochen. Insgesamt fehlen vier Wecker aus der oberen Etage, darunter ein besonderer Blindenwecker.
Bei der Spurensicherung im Schloss wurden Curry-Pulver-Spuren ausgemacht.
Hinweise auf die Täter fehlen aber noch. Geheimnisvolle Fallschirme – Oberbürgermeister in Gefahr? Alenka Nagel vom Tatort berichtete auf dem Platz vor dem Schloss außerdem, dass am Morgen neben dem Schlossberg ein Fallschirmspringer mit einer französischen Flagge vom Himmel sprang. Außerdem soll auf dem Fallschirm ein Bild OB Herzog sein, jeder soll jetzt verstärkt auf ihn aufpassen. Zu all der Aufregung kamen auch noch Berichte über einen Hackerangriff, unter anderem im Gebäude des JUKS. Diese Berichte sind allerdings nicht bestätigt.
Nach intensiver Ermittlungsarbeit hatten die Kinder am Nachmittag dann ordentlich Hunger und ließen sich beim Essen von den anderen Kindern erzählen, was sie den Tag über erlebt hatten – oder sie studierten das druckfrische Extrablatt der NRWZ-Redaktion.
Gegen 17 Uhr kehrten dann alle erst einmal dem Tatort
Schramberg den Rücken und fuhren mit den Bussen wieder nach Hause.