In einer gemeinsamen Presseerklärung schildern Polizei und Staatsanwaltschaft den Ablauf des Überfalls bei Deißlingen, bei dem ein 38-Jähriger Landwirt am Dienstag ums Leben gekommen ist. Die Ermittlungsbehörden legen sich fest: Der Täter, ein 61-jähriger Ungar auf der Durchreise, wollte Geld. Er war maskiert. Und das Opfer wollte offenbar nur seinen Eltern beistehen.
Wie berichtet, ist am frühen Dienstagmorgen auf einem Bioland-Bauernhof, einem Aussiedlerhof bei Deißlingen, der 38 Jahre alte Sohn der Hofbesitzer bei einem Überfall ums Leben gekommen.
Der Tat verdächtigt wird ein wohnsitz- und staatenloser Mann aus Ungarn, der auf seiner Wanderung an dem Aussiedlerhof vorbeikam. Er soll in der Nacht vor der Tat in einem der Hofgebäude unbemerkt Quartier genommen haben. Der Mann sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord vor.
Am frühen Dienstagmorgen – die Hofbesitzer, deren Schwiegertochter und eine Angestellte waren im Hofladen bereits bei Vorbereitungsarbeiten – kam es zu dem schicksalhaften Tatgeschehen, so die Ermittlungsbehörden. In einem Nebenraum des Hofladens überwältigte der mit einem Strumpf maskierte 61-jährige Räuber zwischen 7.20 und 7.30 Uhr die Schwiegertochter der Bauersleute, fesselte sie und verlangte Geld. Die Frau soll er mit einem Fleischermesser bedroht haben, über dessen Herkunft die Polizei sich ausschweigt.
Was sich danach im Einzelnen und in der Chronologie genau abspielte, konnte die Polizei bisher noch nicht abschließend klären. Nach derzeitigem Ermittlungsstand traf der mutmaßliche Täter in der Folge im Bereich des Hofladens auf die Eltern des späteren Opfers, die er ebenfalls mit dem Messer bedrohte und von denen er ebenfalls Geld forderte.
In dieser Phase kam wohl der 38-jährige Sohn des Landwirte-Ehepaares hinzu, erkannte die Bedrohungssituation und griff den Messerträger sofort an, um ihn zu überwältigen. Bei dem kurzen Gerangel fielen beide zu Boden und es kam zu der folgenschweren Stichverletzung – dem tödlichen Stich.
Der 38-Jährige verstarb noch am Tatort. Der mutmaßliche Täter ergriff danach die Flucht und versteckte sich in einem nahe gelegenen Waldstück. Dort konnte er im Rahmen einer Sofortfahndung von der Polizei entdeckt und festgenommen werden.
In seiner Bekleidung fand die Polizei Bargeld, das er bei seinem Raubüberfall erbeutet hat. Der Täter wurde am Mittwoch in Rottweil dem Haftrichter vorgeführt.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Rottweil wurde Haftbefehl wegen Mordes und räuberischer Erpressung mit Todesfolge erlassen.