ROTTWEIL, 9. Oktober (pm) – Hanne Blust vom Verein „Frauen helfen Frauen + Auswege“ stellte den Verein, die Beratungsstelle und ihre Arbeit beim Frauenbund Rottweil-Altstadt vor.
Der Verein wurde 1991 gegründet und wird zurzeit von Frauen ehrenamtlich geleitet. Für die Beratung und Begleitung der hilfesuchenden Frauen und Mädchen beschäftigt der Verein die psychologische Beraterin Hanne Blust und die Dipl. Sozialpädagogin und systemische Beraterin Renate Weiler. Durch den Verein wird den hilfesuchenden Frauen ein geschützter Raum geboten, in dem sie ihre Probleme, zum größten Teil sind sie von häuslicher Gewalt betroffen, erzählen können.
Gemeinsam werden mit den Frauen Lösungsmöglichkeiten überlegt und durchgeführt. Blust erklärte, dass es sich bei den meisten Frauen um kurzfristige Unterstützung oder Weiterleitung handelt, aber der Bedarf für längere Gespräche oder längerfristige Begleitung sei steigend. Weiter führte sie aus, dass zur Beratung und Begleitung bei sexuellem Missbrauch sich nicht nur Mädchen und Frauen angesprochen fühlen dürfen, sondern auch Jungen und Männer. Dies wurde durch die Anfügung „Auswege“ an den Vereinsnamen deutlich gemacht.
Am Ende des Vortrags stellte Hanne Blust dann noch die verschiedenen Aktionen vor, die der Verein durchführt. Als Beispiel nannte sie die Aktion„Nein sagen – Auswege finden“. Dadurch möchte der Verein über sexuellen Missbrauch und Cybermobbing aufklären und sich sowohl Kindern und Jugendlichen, als auch Eltern, Lehrern und Erziehern als Gesprächspartnern anbieten.
Ebenso setzt der Verein seit 2006 jedes Jahr am 25. November auf Initiative von Terre des femmes durch das Hissen einer Fahne mit der Aufschrift „Frei leben – ohne Gewalt“ am Rottweiler Rathaus ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen. Hintergrund dieses Gedenktages ist die Ermordung von drei Schwestern in der dominikanischen Republik am 1960. Sie wurden aufgrund ihres Widerstandes gegen das diktatorische Regime verschleppt, vergewaltigt und ermordet. An den Vortrag von Hanne Blust schloss sich ein reges Gespräch an, das die Anerkennung für die Arbeit des Vereins zum Ausdruck brachte.