Erst Filmmusik, dann Partymucke: am Freitagabend wartete das Rottweiler Jazzfest mit einem seiner Doppelkonzerte auf. Die junge Marshall Cooper Band aus dem Süden Deutschlands gab den Opener mit reichlich Bläsern, Schlagzeug und DJ. Die Jazzfunk-Veteranen von Incognito hatten zwar deutlich mehr Publikum, trotz treibender Musik aber nur mäßigen Sound in der halbvollen Halle zu bieten.
ROTTWEIL – Brass Band meets Westernmelodien – die Marshall Cooper Band macht seit einiger Zeit mit diesem Crossover-Ansatz von sich reden, vermochte im einstündigen Set jedoch aufgrund fehlender Variationen keinen allzu breiten Spannungsbogen aufzufächern. Interessant dennoch ihr Mix aus Turntables und Bläsersätzen, mit dem sie die Stimmung in der Halle merklich anheizten.
Nach halbstündiger Umbaupause übernahm Incognito, schon bald waren zur Seite der Stuhlreihen erste Tänzer zu sehen. Nach 35 Bandjahren und 25 Alben war es vermutlich nicht ihr prächtigstes Konzert– ob es am stellenweise verstörenden Sound lag, der die Band trotz eigenem Mann am Mischpult mal eher matschig, dann wieder spitz in den Höhen und insgesamt zu wenig differenziert präsentierte? Kann auch einem weitgereisten Soul-Jazz-Party-Kollektiv mal wiederfahren. Die meisten nahmen es gelassen und feierten mit den Inselstars ins Wochenende.