SCHRAMBERG, 7. Oktober (pm) – Nicht nur zum Franziskustag beschäftigt sich die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn mit ihrem Namenspatron, dem heiligen Franziskus von Assisi. Die Franziskus- und Klara-Expertin Dr. Martina Kreidler-Kos aus Osnabrück kam zu einem Workshop nach Heiligenbronn und hielt auch einen Vortrag über den Ordensgründer und den neuen Papst, der sich nach ihm benennt.
Zu einem Workshop über die franziskanischen Grundgedanken und ihre Übertragung auf den eigenen Arbeitsalltag kamen 80 Stiftungs-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter aus allen Bereichen und mehreren Standorten zusammen. Die franziskanische Ausrichtung, sagte Vorstand Hubert Bernhard zum Auftakt, sei neu in die Satzung der Stiftung aufgenommen worden und solle sich auch in der Unternehmenskultur widerspiegeln. Das franziskanische Erbe der Schwestern neu und zeitgemäß mit Leben zu füllen, sei das Ziel.
Die Referentin zeigte anhand biographischer Hinweise zu Franziskus vier Grundhaltungen auf, die das Franziskanisch-sein heute charakterisieren könnten: die Option für die Armen, Geschwisterlichkeit, Wertschätzung und Perspektivenwechsel. ‘Es geht um den tiefen Wunsch, die Welt zu verändern’, resümierte Kreidler-Kos. Gruppendiskussionen vertieften diese Gedanken im Hinblick auf das eigene Arbeitsfeld und sammelten Ideen hierzu.
In einem gut besuchten öffentlichen Vortrag im Elisabetha-Glöckler-Saal unter dem Titel ‘Wie franziskanisch ist der Papst?’ beleuchtete die Buchautorin und Theologin Kreidler-Kos das Wirken von Papst Franziskus seit seiner Wahl vor anderthalb Jahren. Sie zeigte auf, wie sich der Stil des Pontifikats geändert und wie er frischen Wind in die Kirche gebracht hat. So sei auch dem Papst wie einst Franziskus eine Begegnung auf Augenhöhe wichtig, eine offene Haltung und ein geschwisterliches Menschenbild.
‘Mut zur verbeulten Kirche’ propagiere der Papst ganz im Sinne von Franziskus. Sie sei auch gespannt, so die Referentin, ob auch der weibliche Genius nun stärker in die Kirche Einzug halten werde. Martina Kreidler-Kos signierte zum Abschluss des Abends noch Bücher von ihr, die der Wallfahrtsladen zum Kauf anbot.
Die Stiftung feiert auch jedes Jahr einen eigenen Franziskus-Gottesdienst mit Bewohnern und Mitarbeitern, darunter auch die neu eingestellten Mitarbeiter der Stiftung im Rahmen ihres Einführungstages. Das Förderzentrum Hören und Sprechen gestaltete die Feier und Religionslehrerin Veronika Besenfelder leitete den Wortgottesdienst. In einem Dialog mit Elke Armbruster kam sie zum Schluss: ‘In jedem von uns steckt doch ein bisschen Franziskus!’ Man müsse sich nur anstecken lassen. Dazu dienten auch zusammengetragene und verbildlichte Assoziationen: F wie Franziskus heiße auch Freude, Freundschaft und Frieden.
Eine Band mit Mitarbeitern des Förderzentrums umrahmte den Gottesdienst musikalisch sehr vielseitig, so auch mit a cappella vorgetragenen Seligpreisungen und der Heiligenbronner Hymne ‘Pace e bene’ aus der Feder von Rudi Schäfer. ‘Einer hat uns angesteckt’ hieß es dann beim Schlusslied mit der Festgemeinde.