Tempo 120 auf der B 27 hat auch in den Augen des Tübinger Regierungspräsidiums seine Berechtigung: Es gibt weniger Unfälle und flüssigeren Verkehr. Widersprüche seien zweck-, aber nicht kostenlos. Zu diesem Schluss kommt der in Balingen erscheinende Zollern-Alb-Kurier (ZAK). Auch auf der A 81 zwischen Bad Dürrheim und dem Kreuz Hegau ist ein Tempolimit in Arbeit.
Ein Beitrag von Karl-Otto Müller (Zollern-Alb-Kurier)
Das Tübinger Regierungspräsidium (RP) hat in diesen Tagen die fünf gegen das B-27-Tempolimit eingereichten Widersprüche heimischer Autofahrer abgelehnt. Auf elf Seiten begründet die Behörde ihre Entscheidung. Sie reagiere damit auf die angedrohte Untätigkeitsklage eines Beschwerdeführers. – Diese Entscheidung nehme keineswegs das Ergebnis der im Landtag eingereichten Petition gegen das Tempolimit von Balingen-Nord bis Bodelshausen vorweg.
Dennoch: Das vom Landratsamt zum 1. April dieses Jahres verhängte Tempolimit sei nachvollziehbar und rechts, lautet die Auffassung des Tübinger Regierungspräsidium. Dabei stütze man sich in seiner Begründung auf aktuelle Auswertungen der Polizei: Tatsächlich sei die Unfallhäufigkeit im Bereich Bisingen-Steinhofen auffällig gewesen, tatsächlich hätte sich die Zahl der Unfälle bislang von 33 auf 18, also um 45 Prozent, die Zahl der Verletzten von 15 auf neun verringert.
Dazuhin, so stellten die Tübinger fest, rechtfertigen die oft zu schmalen, teils fehlenden Standstreifen das Tempolimit – immerhin seien zuvor Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h gemessen worden.
Vor allem aber liege für diesen B 27-Abschnitt von Balingen bis Tübingen eine „weit überdurchschnittliche Verkehrsbelastung“ vor, sie liege mit 30 000 Fahrzeugen etwa beim Doppelten des Aufkommens auf Bundesstraßen im Land, beim Dreifachen verglichen mit denen in der Republik.
Und schließlich wäre es nach Ansicht des RP ein „Flickerlteppich“, weil nur relativ kurze Abschnitte „Vollgas“ erlaubten, dies würde den Verkehr eher belasten als flüssiger machen. Nicht zuletzt, so das RP in seiner Begründung, würden „die vernünftigen Verkehrsteilnehmer eben nicht stark beschränkt, sondern nur die Raser“. Immerhin verhalte sich mindestens die Hälfte der Verkehrsteilnehmer „vernünftig“, will das RP beobachtet haben.
Der 180 Euro teure Widerspruchsbescheid überrascht derweil die Beschwerdeführer nicht wirklich, zumal sie auch gegen diesen vor dem Sigmaringer Verwaltungsgericht Einspruch einlegen können.

Auch auf der A 81 kommt ein Tempolimit – testhalber
Region (pm,gg). Eine vierjährige Studie soll Auswirkungen der Fahrtgeschwindigkeit für das Unfallaufkommen auf Bundesautobahnen untersuchen – und dazu wird das Landes-Verkehrsministerium ein Tempolimit auf der Autobahn 81 zwischen Bad Dürrheim und dem Autobahnkreuz Hegau erlassen. „Wir müssen alles dafür tun, dass die Autofahrerinnen und Autofahrer auf unseren Straßen jederzeit sicher und unfallfrei unterwegs sein können“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann vor wenigen Tagen in Geisingen (Landkreis Tuttlingen), wo er den Startschuss für einen Pilotversuch des Landes für mehr Sicherheit auf Autobahnen gab.
Hermann weiter: „Das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit ist oft die Hauptursache für Unfälle auf der Autobahn.“ Bei der Untersuchung soll daher herausgefunden werden, inwieweit das Unfallaufkommen durch die Beschränkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h reduziert werden kann.
Die Durchführung des Pilotversuchs findet auf zwei Strecken statt: Der A 96 von Achberg bis Aitrach und auf der A 81 von Hegau bis Bad Dürrheim. Während des vierjährigen Projekts sollen die Auswirkungen der Tempolimitierung auf das Unfallgeschehen, das Verkehrsverhalten und die Verkehrsabläufe untersucht werden. Die EU, der Bund und die Landesregierung haben bis 2020 das Ziel vorgegeben, die Zahl der Ver-kehrstoten um 40 Prozent zu reduzieren (ausgehend von den Unfallzahlen des Jahres 2010). Mit der Erprobung soll daher auch geprüft werden, ob dies durch die Maßnahmen auf den ausgewählten Pilotstrecken erreicht werden kann.
Darüber hinaus soll ermittelt werden, inwieweit sich die Absenkung der Höchstgeschwindigkeit auf Lärm und Abgasausstoß auswirkt. In Geisingen, das von der Autobahn 81 durchschnitten ist und dessen EinwohnerInnen sehr unter dem Lärm der Fahrzeuge leiden, gab Minister Hermann die Einzelheiten des Projekts bekannt. Gleichzeitig enthüllte er zwei Banner mit der Aufschrift: „Langsamer ist leiser!“ und „Langsamer, leiser, sicherer!“.
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in den neunzigern gab es bei heilbronn auf der autobahn einen ozonversuch. Lkw 60, pkw 80. resultat: wenige unfälle, schnellerer verkehrsfluss weil ohne ziehharmonikaeffekt, viel weniger lärm, viel weniger ozon und andere schädliche emissionen. also: 130 auf der a 81!!
120 auf der BAB …. irgendwann hat man mal von einer Richtgeschwindigkeit von 130 gesprochen. Bei 120 ist es eine Herausforderung die LKW’s – und in Zukunft Gigaliner – zu überholen die sich ja alle an die 80 km/h halten ….
Wenn die Autos auch nur noch 80 km/h fahren dürfen brauchen wir auch keine zweite Spur mehr.
Aber wenn alle nur noch 30 km/h fahren, werden wir so gut wie überhaupt keine Unfalltote mehr haben. Sinnvoll oder?
und das wäre zudem auch ein Beitrag zur Umwelt …. Das würde unserem Verkehrsminister gefallen. Endlich Platz für Radwege, nur komisch zu seinen weiten Termine nimmt er auch das Auto …..