SCHRAMBERG (him) – Als vor zehn Jahren die Integrationskurse für Einwanderer eingeführt wurden, war die Schramberger Volkshochschule gleich mit dabei. Am Freitagabend feierten deshalb Kursteilnehmerinnen, Kursleiterinnen und Vertreter der Stadt im VHS-Gebäude ein kleines Fest.
Oberbürgermeister Thomas Herzog begrüßte etwa 40 „Ehemalige”, zwei Stadträte, die VHS-Leiterin Susanne Gwosch und ganz besonders die langjährigen Kursleiterinnen der Integrationskurse: Daniela Lehmann, Ina Pfau, Dorothea Eren und Ulrike Gaulinger.
Inzwischen, so Herzog, hätten bundesweit etwa eine Million Einwanderer an den Kursen teilgenommen, in Schramberg etwa 600. Die Vielfalt der Teilnehmer sei für die Kursleiterinnen eine besondere Herausforderung. Nicht nur die Herkunft, auch das Vorwissen und der Bildungsgrad der Teilnehmer sei höchst unterschiedlich. Die Kurse seien eine „echte Erfolgsgeschichte, die VHS wird zum Ort der Integration“, denn neben dem Sprachunterricht entwickelten sich in den Kursen viele Freundschaften.
Um auch den jetzt ankommenden Flüchtlingen Kurse anbieten zu können, arbeite die VHS an neuen Kursangeboten, kündigte Herzog an. Im Namen der Kursleiterinnen bedankte sich Dorothea Eren bei Susanne Gwosch, denn „ohne ihre Unterstützung würde es nicht klappen.“ Gwosch ihrerseits lobte die gute Atmosphäre in den Kursen und zeigte einen Filmausschnitt aus einer ZDF-Reportage, die vor fünf Jahren in Schramberg entstanden war.
In den vergangenen zehn Jahren habe sie viel erlebt mit den Kursen, so Gwosch. Besonders erfreulich sei für sie, dass die Kurse den Menschen wirklich etwas bringen. „Ich bin die erste Anlaufstation. Wenn die Frauen und Männer das erste Mal zu mir kommen, bringen sie ihre Kinder zum dolmetschen mit und sind ganz zurückhaltend.“ Nach zwei oder drei Kursmodulen kämen sie alleine und „regeln ihre Angelegenheiten ohne Unterstützung“. Es sei sehr wichtig, deutsch zu können, sei es beim Arztbesuch, beim Gang ins Rathaus oder auch um eine Arbeit zu finden.
Unter dem großen Beifall der ehemaligen Kursteilnehmer überreichte OB Herzog den Kursleiterinnen einen Theatergutschein und einen Blumenstrauß. Bei einem Glas Sekt oder Apfelschorle und feinen Häppchen plauderten die „Ehemaligen“ mit ihren Lehrerinnen und den Vertretern der Stadt über alte Zeiten und gelungene Integration.