ROTTWEIL (pm) – Mit Reiner Barth geht zum Schuljahresende nach fast 40 Dienstjahren ein Pädagoge in Pension, der seine Aufgabe als Lehrer an der Erich-Hauser-Gewerbeschule als Lebensberuf aufgefasst hat.
Der Germanist und Historiker stieg 1978 als Referendar in den Schuldienst ein und unterrichtete im Schuljahr 80/81 an der Gewerbeschule Rottweil zunächst Deutsch und Fachrechnen bei den „Zahnarzthelferinnen“. Im Jahr darauf erfolgte die reguläre Einstellung als Assessor des Lehramts, dem schon damals pädagogische Begabung und methodisches Geschick bescheinigt wurden …“der geborene Lehrer“, so hieß es.
Die Ernennung zum Studienrat ließ dann nicht lange auf sich warten, zumal Reiner Barth sich breitbandig, auch in technischen Fächern wie der Druck- und Medientechnik oder kaufmännisch im Marketing für Sanitärtechnik, weiterbildete. Musik unterrichtete der auch handwerklich talentierte Fagottspieler Barth und auch vertretungsweise die Fremdsprache Italienisch, eine Passion, die den Mittelfranken in jüngerer Zeit ergriffen hatte.
Dem Oberstudienrat mit dem Ideal des „uomo universale“ attestierte man bei seiner Ernennung seine „intensive Zuwendung zur Klasse und zu den Schülern“, lobte sein Konzept der „ganzheitlichen Bildung junger Menschen“, das er mit einer Vielzahl von pädagogisch fortschrittlichen und anspruchsvollen Projekten (z.B. Kurzfilm gegen Ausländerfeindlichkeit, „Schüler machen Zeitung“) umsetzte – lange übrigens bevor die Bildungspläne solche Ziele definierten.
Seit 2004 gab Reiner Barth seine pädagogischen Erfahrungen als Ausbildungslehrer an Lehramtsstudenten weiter, die ihre Praxismodule an der Erich-Hauser-Gewerbeschule absolvieren. Und stets ganz vorne war er dabei, wenn neue Wege der Schulentwicklung beschritten wurden.
Genau diese Prozesse verfolgte auch der Personalratsvorsitzende (2004 bis 2014) zum einen fördernd und zum anderen mit wachen Augen, was die Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen für Lehrer betraf. Als Anwalt des Kollegiums, aber eben auch als Ratgeber zum Wohle der ganzen Schule unterstützte das Personalratsmitglied Reiner Barth fast zwei Jahrzehnte drei Schulleiter bei der Erfüllung ihrer Aufgaben.