Dienstag, 19. März 2024

„Bedauern, einfach nur Bedauern“

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Die Rottweiler Fasnet fällt in diesem Jahr aus. Kein Abstauben, kein Schmotziger, keine Narrensprünge. Die NRWZ hat sich bei ein paar Rottweiler Narren umgehört, was Ihnen am meisten fehlt und was sie für die fünfte Jahreszeit planen.

Das Anbinden der Wurst am Zaumzeug der Rössle gehört für Karl Hezinger seit vielen Jahren zu den Höhepunkten beim Narrensprung. Und ein paar Schwarzwürste wird er auch in diesem Jahr bereitlegen, sagt der Metzgermeister vergnügt. „Wenn sie nicht gebraucht werden, essen wir sie eben selber.“ Seit zehn Jahren ist der 80-Jährige selber nicht mehr im Kleidle aktiv, hat aber immer noch großes Vergnügen an der Narretei.

Karl Hezinger. Archiv-Foto: Elke Reichenbach

Was bedeutet für Sie die Fasnet generell?

Für mich ist die Fasnet die fünfte Jahreszeit, der Höhepunkt des Jahres. Da freue ich mich immer drauf. Da kommt Besuch aus allen Ecken des Landes, manchnal aus der Schweiz oder anderen ländern. Meine Enkel sind da, und unsere Narrenstube in der Hochbrücktorstraße ist voller Narren.

Was haben Sie empfunden, als klar war, die Fasnet 2021 fällt aus?

Bedauern, einfach nur Bedauern. Ich hoffe aber, dass ein paar Rottweiler Narren am Montag „d’Stadt nab gange“. Da möchte ich eine Wette drauf machen.

Kein Schmotziger, keine Musik, keine Narrensprünge – was schmerzt am meisten und warum?

Die Seniorenfasnet eine Woche vor der eigentlichen Fasnet ist seit vielen Jahren ein Höhepunkt für uns, weil da meine Frau immer einen tollen Auftritt macht. Das hat uns immer lange vorher beschäftigt, hat sich aber immer gelohnt.

Was haben Sie für ein Alternativprogramm an der Fasnet 2021?

Eigentlich haben wir bisher gar nichts geplant. Wir schauen mal, was die Corona-Regeln möglich machen, ob die Familie und die Enkel überhaupt kommen dürfen. Ich werde auf jeden Fall in der Stadt sein und rechne damit, dass einzelne Narren und kleine Kapellen unterwegs sind. Bei uns in der Narrenstube gibt’s, was zur Fasnet dazu gehört. Wir sind auf jeden Fall vorbereitet.

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7 Kommentare

  1. Ich muss Ihrer Einschätzung widersprechen, Herr Moosmann, noch nie ein Narrenkleid angehabt zu haben. Das wäre zu einfach. Ich bin eine „waschechte“ Rottweilerin und jucke seit Kindesbeinen an d´Schtatt na. In unserer Familie haben wir mehrere Narrenkleidle, die in diesem Jahr eben in den Schränken bleiben. Nein, meine Bereitschaft zum diesjährigen Verzicht entspringt den Zeilen unserer „Hymne“: Jedem zur Freude und niemand zum Leid.

  2. Das ist doch glatt eine Einladung an die “blaue Zunft“ einen Besuch in der Narrenstube ausgesprochen worden …. was das Einnahmen generiert!

  3. Ich finde es absolut ignorant, an der diesjährigen Fasnet zum Narren und Musikmachen (Kapellen) aufzufordern und gar Würste bereitzulegen bzw. die Narrenstube zu öffnen. Ist es denn so schwer, sich einmal zurückzunehmen, allein aus Respekt gegenüber den Corona-Erkrankten, den vielen Toten und deren Angehörigen sowie dem medizinischen Personal?

    • Da hat jemand nicht bedacht was er sagt. Wie war das mit dem Hirn einschalten ….. ? Das ist ja jetzt auch eine Einladung / Aufforderung für die Polizei zu kontrollieren oder macht man das nur bei Jugendlichen? Vielleicht erklärt ihm seine Tochter vom Stadtrat was er da von sich gegeben hat!

  4. Wie kann man nur so ignorant sein und geradezu zum Narren auffordern, mit Kapellen und Narrenstube. Was ist eigentlich so schlimm daran, sich ein Jahr zurückzunehmen, einfach aus Respekt vor den Erkrankten, den Verstorbenen und dem medizinischen Personal.

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