Schramberg (pm) – Das Eine-Welt-Kino Schramberg zeigt am Mittwoch, 17. Oktober, um 19.30 Uhr in Zusammenarbeit mit der VHS im Subiaco-Kino die mutmachende Dokumentation „Die Zukunft pflanzen – Wie können wir die Welt ernähren? Der Film läuft im Rahmen von „Faires Schramberg – Little Glocal City“, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Die französische Filmemacherin Marie-Monique Robin ist bekannt durch ihre kritischen Filme wie „Monsanto“ und „Unser täglich Gift“. Hier nun klagt sie nicht Missstände an, sondern skizziert Lösungsmodelle für zentrale Fragen der Zukunft.
Die Regisseurin sprach mit Agronomen, Ökonomen und Vertretern internationaler Hilfsorganisationen und kam zu dem Ergebnis, dass eine Umstrukturierung der ganzen Lebensmittel-Kette von der Produktion über die Verteilung dringend notwendig und möglich ist.
Die heute noch dominierende konventionelle, nicht-ökologische Landwirtschaft trägt wesentlich zum Klimawandel bei, sie laugt die Böden aus, die Grundlage unserer Ernährung sind; sie belastet die Gewässer massiv und führt bei uns zu immer mehr Massentierhaltung einerseits und zur Verschuldung und Aufgabe vieler „kleiner“ Bauern andererseits; im globalen Süden gibt es weiterhin Millionen von Menschen, die hungern, gerade in ländlichen Gebieten, und Heerscharen verarmter Bauern, die in die städtischen Elendsviertel ziehen.
Auch beim Vertrieb der Lebensmittel bis in unsere Geschäfte wird der Markt immer mehr kontrolliert von wenigen großen Ketten, die aufgrund ihrer Marktmacht die Bauern gewaltig unter Druck setzen können (wie zum Beispiel beim Milchpreis).
Die Erkenntnis der Regisseurin nach vielen Interviews und dem Besuch von zahlreichenden wegweisenden Projekten in vier Kontinenten: Wir brauchen dringend eine Agrarwende hin zu einer ökologischen (=biologischen) und damit nachhaltigen, „enkeltauglichen“ Landwirtschaft, die den Boden pflegt, unser Wasser schützt, die Artenvielfalt bewahrt und den Bauern eine neue, geschätzte Rolle zuweist; eine Landwirtschaft, die das 1948 verkündete Menschenrecht auf Nahrung ernst nimmt und realisiert.
Das ermutigende Fazit von Marie-Monique Robin nach ihren umfachreichen Recherchen: „Bio für 9 Milliarden“ (die für 2050 geschätzte Weltbevölkerung) ist nicht nur dringend nötig, sondern auch möglich.
Im Anschluss an den Film gibt es Gelegenheit zum Austausch und der Verein „Ackernative – Solidarische Landwirtschaft“ stellt vor, wie die Mitglieder zusammen mit einer Gärtnerin hier in der Region gesundes, leckeres Gemüse ohne Umweltbelastung anbauen werden. Auch sie wollen also mit Freude, Gemeinschaft und vielen neuen Erfahrungen aus eigener Kraft ein Stück „Zukunft pflanzen“.