„Puhh“ zweifelnd blickt Meik auf das Gewirr unterschiedlich angeordneter Alustangen vor ihm. Die Streben sind nass vom Regen, unter ihm geht es über zehn Meter in die Tiefe. Dann packt er beherzt zu, setzt behutsam einen Fuß vor den anderen und steht ein paar Minuten später grinsend auf der nächsten Plattform. Stolz auf seine Leistung winkt er anderen Zweifelnden hinter ihm ermutigend zu.
Schramberg/Immenstaad. Trotz eher bescheidener Wetteraussichten tummeln sich die Schüllerinnen und Schüler vom Berufskolleg Technik und Wirtschaft (1BK2T und 1BK2W2) der Beruflichen Schulen Schramberg an diesem Morgen gemeinsam mit ihren Lehrkräften Carina Frommer, Florian Mössner und Marco Cramer auf dem Gelände des Abenteuerparks Immenstaad am Bodensee, wie die Schule in einer Pressemitteilung berichtet.
Kletterspass auf jedem Niveau
Der Park bietet auf seiner in einem Waldstück gelegenen Anlage mit insgesamt elf Parcours und 180 Stationen mehrstündigen Kletterspaß für alle Niveaustufen, vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen mit alpiner Vorerfahrung. Das durchgängige Sicherungssystem „CoudouPro“ verhindert dabei jederzeit ein ungewolltes Aushängen aus der Sicherungsebene und ist nach einer kurzen Einführung zu Beginn durch jeden einfach zu bedienen.

„Die Grenzen sind eigentlich nur in den eigenen Gedanken, passieren kann ja nichts“, meint auch Esma, die sich gemeinsam mit ein paar Klassenkameradinnen und Kameraden gerade durch den anspruchsvollen Parcours Nr. 7 kämpft. Obwohl es nach der ersten Stunde immer stärker zu regnen beginnt und die Scjhülerinnen und Schüler langsam, aber sicher, nass werden, dringt durch den ganzen Park freudiges Stimmengewirr. Man hört Ratschläge zum Erklimmen dieser oder jener Plattform oder Tipps zum Umgang mit der Ausrüstung, die unter anderem aus einer Seilrolle besteht, die in vielen der nach Schwierigkeitsgraden klassifizierten Parcours häufig eingesetzt werden muss.
Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten
Die pädagogische Sinnhaftigkeit des Ausflugs liegt neben der alten Outdoorweisheit – „es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung“ eindeutig auf der Hand: Die Schülerinnen und Schüler lernen sich mit eigenen Ängsten auseinanderzusetzen und sich Dinge zuzutrauen, die sie zuvor nicht für möglich gehalten hätten.
Abgesehen davon erfordert der gemeinsame Durchlauf eines Parcours gegenseitige Kooperations- und Hilfsbereitschaft und fördert damit wichtige, soziale Kompetenzen.
“Auf der Rückfahrt trommelt der Regen gegen die Fensterscheiben des Busses und wir schauen in viele friedlich schlafende, aber zufriedene und stolze Gesichter”, heißt es abschließend.