Bereits im Sommer hatten sich die Jusos im Kreis Rottweil zu den Geschehnissen in Afghanistan geäußert. Nun habe sich die Lage nach der Machtübernahme der terroristischen Taliban, vor allem für Kinder, dramatisch verschlechtert, schreiben die Jusos in einer Pressemittweilung. So hätten die Sanktionen gegen die Taliban, sowie eine Dürre und Misswirtschaft, dazu geführt, dass diesen Winter geschätzt 14 Millionen Kinder in Afghanistan Hunger leiden werden. Davon seien eine Million Kinder direkt vom Hungertod bedroht.
Da das Gesundheitssystem nach der Machtübernahme kurz vor dem Zusammenbruch stehe, sei es besonders schwierig, die Kinder mit dringend benötigten Medikamenten zu versorgen. Aus diesem Grund sei es für die Jusos im Kreis Rottweil sehr wichtig, dass die internationale Gemeinschaft die Sanktionen lockert, um mehr Hilfsgüter in das Land zu lassen. Der Kampf gegen den Terrorismus dürfe nicht auf dem Rücken der Hilflosen ausgetragen werden. Daher sei es in diesem Fall besonders wichtig, das richtige Maß zwischen Sanktionen gegen die Taliban auf der einen Seite, sowie die Unterstützung der Hilfsbedürftigen auf der anderen Seite zu finden.
Als Beispiel könne auch die harte Sanktionierung Nordkoreas durch die internationale Staatengemeinschaft gesehen werden, bei der trotz strenger Maßnahmen regelmäßig Hilfsgüter aus Südkorea geliefert würden. Dies geschehe auch im Angesicht harscher Rhetorik aus dem Nachbarstaat. Denn auch hier gelte, dass die Ablehnung der Regierung eines Landes nicht dazu führen dürfe, dass man ein ganzes Volk dafür hungern lasse.
Als es noch um den Kampf gegen die Taliban ging, habe die Welt bereits gezeigt, dass sie geschlossen auftreten konnte, indem sie eine internationale Koalition, die ISAF, aufgestellt habe, um diese zu bekämpfen. Nun sei dieser Kampf, vorerst, beendet, aber die Menschen brauchten dringender denn je die Unterstützung aus dem Ausland, wobei es nun um ihr reines Überleben gehe. „Wir hoffen, dass die Welt wieder eine Antwort findet, denn die Zeit drängt. Auch wenn es keinen Feind auf dem Schlachtfeld zu bekämpfen gilt“, so die Jusos abschließend.