Zu einer ungewöhnlichen Aktion wegen der Störche in Winzeln kam es am Freitag. Der Storchenbeauftragte des Nabu Hartmut Polet hat uns einen ausführlichen Bericht und Fotos geschickt:
In Winzeln mussten die Küken im Storchennest gezählt werden. Zusammen mit Eugen Schmid erfolgte dann pünktlich um 15.30 Uhr der Aufstieg auf die Kirchturmspitze der St. Mauritius Kirche im Ortsteil in Winzeln. Das Stativ konnte leider nicht mitgenommen werden.
Hartmut Polet schnürte die Spektivtasche als Rucksack. Schmidt packte die Kameraausrüstung in einen Rucksack. Der Messner hatte die Türe zum Turmaufgang bereits geöffnet. Der kürzlich verstorbene Emil Moosmann hatte Hartmut Polet immer stolz über seine Sichtungen des Storchennestes berichtet. Jetzt hat es Eugen Schmid organisiert, dass auch weiterhin die Nestkontrolle möglich ist.
Nun erfolgte der Aufstieg über schmale Treppen und Leitern in 40 Meter Höhe. Vorbei am Uhrwerk, dann über die Kirchturmuhr. Schmid öffnete ein kleines Fenster. In liegender Körperstellung haben wir das Bresser Spektiv mit 60-Fach Zoom in Richtung Storchennest ausgerichtet. Dort konnten wir gerade zwei junge Küken mit flauschigem Gefieder sichten. Vier Augen sehen mehr als zwei. So machte auch Eugen Schmid noch eine Kontrollsichtung ins Storchennest. Die Storchenmutter begab sich auch noch in Aufnahmestellung für Fotos.
Danach erfolgte dann wieder der mühsame und sichere Abstieg unter dem Kommando von Schmid, der den Kirchturm bestens kennt.

Dann war noch Geduld angesagt. Stundenlang wartete Hartmut Polet auf das Storchenmännchen für Fotoaufnahmen. Letztendlich aber auch, um zu sehen, ob der Fütterungsablauf auf dem Kirchturm in Winzeln sicher funktioniert. Um 18.45 Uhr waren beide Störche bei ihren Jungen auf dem Horst. Es war dann noch möglich zu filmen. Zufrieden konnten wir die Aktion in Winzeln beenden.
Nun werden die „Elsa Ringe“ bei der Storchenwarte Radolfzell bestellt. Die Beringung werde ich mit Wolfgang Heim von der Feuerwehr abstimmen. Wir hoffen auf schönes Storchenwetter in der Region.
Die Störche sind auch in Rottweil und Mühlheim am Bach geschlüpft. Abschließend meinen Dank an Eugen Schmid, der mich schon 2022 beim Auswildern des Jungstorches unterstützt hat. Auch Dank der Feuerwehr, die mich in der Nacht beim Einfangen des Storches unterstützt haben.
Das Storchennest schreibt in Fluorn-Winzeln seit mehr als 40 Jahren Geschichte.

Über die Storcheneltern hat Polet dies herausgefunden:
Storchenweibchen: Ringnummer DER A2W01, Beringt am Affenberg in Salem. Flugunfähiger Jungstorch, In Pflege am Affenberg Salem. Geschlüpft auf 110 000 Volt Strommast
Storchenmännchen: Ringlos. Nesttreuer Storch