Nach getaner Arbeit: Die Jusos mit vier vollgefüllten Einkaufswagen im Eingangsbereich des Kauflands Schramberg (von links): Yann Biegert, Nico Wöhrle, Ali Zarabi, Selina Sander und Melissa Burkhard. Foto: pm
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Schramberg. Die Jusos im Kreis Rottweil sammelten Ende April, im Eingangsbereich des Kauflands in Schramberg Lebensmittel, um sie der Tafel in Schramberg zu spenden. Dabei wurden die Jusos laut Pressemitteilung “von der großen Unterstützung überwältigt”.








Innerhalb von drei Stunden haben die Jusos vier volle Einkaufswagen gefüllt. Am vergangenen Freitag haben sie die gespendeten Waren an die Tafel übergeben. In dem anschließenden Gespräch beschrieb Elisabeth Spöttle, Vorsitzende der Schramberger Tafel, die Probleme, die sie gerade erleben. So gebe es in dem aktuellen Gebäude zu wenig Platz und keine Überdachung für die Wartenden, die aufgrund des großen Andrangs oft draußen warten müssten.

Die Jusos überbringen dem Tafelladen Schramberg die gesammelten Lebensmittel. (von links) : Nico Wöhrle, Selina Sander, Ali Zarabi, Melissa Burkhard, Yann Biegert und Elisabeth Spöttle. Foto: pm

Zwar sei die Spendenbereitschaft – vor allem seit dem Ukraine Krieg – groß, aber es würden immer ehrenamtliche Helfer gesucht. Auch hätten sie oft das Gefühl, dass es an Unterstützung fehlt und die Schwierigkeiten zu wenig Beachtung fänden. Daher hätten sie die traurige Situation, dass die Nachfrage nun deutlich größer sei als das, was sie anbieten könnten.

Markt regelt es nicht von allein

Ali Zarabi, Vorsitzender der Jusos im Kreis Rottweil, machte deutlich: „Die traurige Situation in den Tafeln signalisiert uns die ernste Problematik und beweist, der Markt regelt sich nicht von allein. Hier ist sowohl die kommunale Ebene als auch die Landes- und die Bundesregierung gefordert, diese Aufgabe anzugehen. Denn nur vor Ort können die nötigen Schritte zur direkten Unterstützung eingeleitet werden; auf Landes- und Bundesebene müssen dagegen sehr bald Schritte eingeleitet werden, um die Situation als Ganzes zu lösen. In Deutschland darf die Armut keinen Platz haben. Wir müssen mehr auf unsere Gesellschaft achten und uns verantwortlich fühlen, die Bevölkerung zu unterstützen. Würde der Markt es regeln, bräuchte ein Industrieland wie Deutschland keine Tafeln.”

Der SPD-Kreisvorsitzende Mirko Witkowski dankt den Jusos, dass sie mit ihrer Aktion den Menschen helfen, die auf die Tafeln angewiesen sind. Gleichzeitig würdigt er die Arbeit der unzähligen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bei den Tafeln. Dennoch gibt Witkowski zu bedenken: „Die Jusos machen mit ihrem Engagement auf ein großes gesellschaftliches Problem aufmerksam. Wie kann es sein, dass wir in einem reichen Land wie Deutschland Tafeln überhaupt brauchen? Wer in Vollzeit arbeitet, muss so viel verdienen, dass sie oder er mit der eigenen Familie gut und in Würde davon leben kann. Und wer bereits in Rente ist oder nicht in Vollzeit arbeiten kann, muss so gestellt werden, dass das Geld bis ans Monatsende reicht.“

 

 

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