Mitte Mai reisten etwa 50 Vertreter aus LEADER-Aktionsgruppen aus Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen nach Brüssel, um mit verschiedenen EU-Akteuren über die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und des LEADER-Programms zu sprechen. Darüber meldet die LEADER-Geschäftsstelle in Schiltach:
Diskussionspartner waren hierbei unter anderem Charlotte Schulte-Hoffmann (Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland), Christof Kienel (Abteilungsleiter im Ausschuss der Regionen), Michael Schmitz (Europabüro des Deutschen Landkreistags), Eugen Köhler (Deutscher Bauernverband) und Marlene Siméon (Rat der Gemeinden und Regionen Europas).
Hauptprogrammpunkt war ein LEADER-Workshop, in dem die Regionalmanager/-innen den Status quo aus den jeweiligen Bundesländern schilderten und nach dem Input von Peter Kaltenegger, Leiter des Referats „Deutschland und Österreich“, Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (DG Agri), diskutierten.
Die Kernfrage der Regionalmanagements, die das Bindeglied zwischen Antragstellern und EU-Förderprogramm in der Praxis sind, lautete „wo liegt die Ursache für die hohen, bürokratischen Hürden, die das Antragsverfahren mit sich bringt?“
Der Workshop brachte dabei die Erkenntnis, dass die EU daran interessiert ist, Vereinfachungen bei der Einholung von Vergleichsangeboten, die Zulässigkeit von Abschlagszahlungen bei privaten Projektträgern oder auch die Zulässigkeit von Kleinprojekten mit vereinfachtem Verfahren durchzuführen. Eine Hausaufgabe geht dabei aber auch an die Mitgliedsstaaten respektive Bundesländer für die Vereinfachungen der Prozesse zu sorgen und das Förderprogramm anwenderfreundlicher zu gestalten.
Ein weiterer Austausch fand zudem mit den deutschen EU-Abgeordneten (MdEP) Dr. Ingeborg Gräßle und Norbert Lins statt, die sich von den Regionalmanagements aus Baden-Württemberg direkt von der Basis berichten ließen.
Hans Peter Heizmann, der als Sprecher der Vorsitzenden der LEADER-Kulissen in Baden-Württemberg Teil der Delegation war, zugleich Erster Vorsitzender des Vereins Regionalentwicklung Mittlerer Schwarzwald, führte weitere Gespräche mit Dr. Andreas Schwab (MdEP), dem Leiter der Vertretung des Landes Bodo Lehmann sowie mit Minister Guido Wolff und Oberbürgermeister Peter Kurz, Mannheim, die Vertreter im Ausschuss der Regionen sind. Er konnte am Ende der Delegationsreise ein positives Feedback der Fachgespräche ziehen, die von gegenseitigem Interesse an der Stärkung des Ländlichen Raums durch LEADER geprägt waren.

Organisatorisch ermöglicht wurde die Reise von der Bürogemeinschaft der Europabüros der bayrischen, baden-württembergischen und sächsischen Kommunen in Zusammenarbeit mit der LEADER-Aktionsgruppe Hohenlohe-Tauber.