Am 8. März ist Weltfrauentag. Daran erinnern die Grünen im Landkreis Rottweil in einer Pressemitteilung und wollen zugleich darauf aufmerksam machen, wie wenig Frauen in der lokalen Politik mitmischen. Ein paar Beispiele: Im Kreistag sind von den 47 Mitgliedern sechs Frauen. Der Gemeinderat Schramberg hat fünf Frauen unter den 27 Räten, in Oberndorf sind drei der 22 Mitglieder weiblich, in Rottweil acht von 26 Räten.
Mit Blick auf die Kommunalwahlen im Mai 2024 wünschen sich die Grünen, das sich mehr Frauen auf die Listen stellen lassen. So betont Sprecherin Astrid Böhm: „Es wird deutlich, dass dann, wenn die Listen paritätisch besetzt sind, auch mehr Frauen gewählt werden.“ So, wie es bei Bündnis 90/Die Grünen üblich ist: Hier werden die Plätze wechselweise an Frauen und Männer vergeben.
„Wir müssen uns auch aufstellen lassen“
Aber Astrid Böhm, selbst Rätin in Eschbronn, macht zudem klar: „Wir Frauen müssen uns auch selbst am Schopf packen und uns aufstellen lassen!“ Sie empfiehlt daher allen Parteien, sich rechtzeitig mit dem Thema zu beschäftigen, „man sieht ja, dass unser System erfolgreich ist.“
Denn eins ist sicher: Mehr Frauen in den Gremien bedeutet auch, dass hier mehr Themen, die Familien, Jugend und Soziales betreffen, diskutiert werden und die Gemeinden und Städte davon deutlich profitieren.
Aktuelle Historie
Aber der Frauentag hat auch eine Geschichte, eine ganz aktuelle: Er entstand aus einer Frauenbewegung in Russland, und wandelte sich zu Beginn des ersten Weltkriegs zum Protesttag gegen den Krieg. 1917 streikten in Petrograd Arbeiterinnen, Ehefrauen von Soldaten und Bäuerinnen, es war der Auslöser für die Februarrevolution dort.
1927 wurde der 8. März dann angesichts der wachsenden Hungerkatastrophe in Russland zum Tag „Für Brot und Frieden“. Der Blick auf die Geschichte zeigt also: Frauen sind schon vor über 100 Jahren gegen den Krieg auf die Straße gegangen. „Hoffen wir, dass die Frauen in Russland ihre eigene Geschichte nicht vergessen“, so Astrid Böhm abschließend.