Über hundert Angehörige und Betreuer waren der diesjährigen Einladung der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn zum Angehörigentag für erwachsene Bewohner nach Heiligenbronn gefolgt. Dort hatten sie die Möglichkeit, sich auszutauschen und Neues aus der Stiftung zu erfahren, so die Stiftung in einer Pressemitteilung.
Der Chor „InTakt“ unter der Leitung von Georg Sprich umrahmte die informativen Vorträge mit humorvollen Liedern. Für die Eltern, Verwandten oder Betreuer der erwachsenen Bewohner mit Behinderung in den Wohn-, Förder- und Werkstattbereichen von St. Antonius Rottweil, St. Agnes Spaichingen und den Gruppen in Heiligenbronn besteht mit dem Angehörigentag seit vielen Jahren eine gern angenommene Plattform zur Begegnung. Die Angehörigen kommen aus ganze Baden-Württemberg und teils darüber hinaus, erläutert Erich Fuchs, Bereichsleiter Wohnen und Fördern. Er hatte für die Zuhörer im Elisabetha-Glöckler-Saal eine Fülle von Informationen zu Neuerungen und personellen Veränderungen innerhalb und außerhalb der Stiftung mitgebracht. Einige Angehörige nutzten die Möglichkeit, vertiefende Fragen zu stellen.
Fuchs wies in seinem Vortrag auf die neuen Leiterinnen der Behindertenhilfe, Andrea Weidemann und Nicole Bauknecht, und den Abschied von Roland Flaig und Andrea Wanka aus diesem Bereich hin. Julian Link nutzte die Gelegenheit, sich ebenfalls vorzustellen. Der Arbeitserzieher leitet seit 1. September den Berufsbildungsbereich der Werkstatt in Heiligenbronn.
Strukturelle Veränderungen in den therapeutischen Wohngruppen, Planung und Dokumentation in der Behindertenhilfe sowie Umstrukturierung und Vernetzung der fachdienstlichen Beratung waren weitere Themen, die Fuchs ausführlich behandelte. Hinweise auf die verzögerten Planungen der Neubauten und die Problematik des Behindertenteilhabegesetztes (BTHG) rundeten den Vortrag ab.
Die Arbeit der Angehörigenvertretungen auf Landes- und Bundesebene umriss Margarete Schon. Die langjährige Vorsitzende des Angehörigenbeirats der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn, deren Kind in Spaichingen St. Agnes wohnt, wies etwa auf den Sieben-Punkte-Plan der Landesarbeitsgemeinschaft der Eltern, Angehörigen und gesetzlichen Betreuer von Menschen mit geistiger Behinderung zum Thema Gesundheit hin. Dieser sollte am Wochenende verabschiedet werden.
Der Plan betrachte vor allem die Begleitung und Behandlung von besonderen Menschen in Kliniken und die dazu gehörende Finanzierung. Durchaus kritisch fiel ihr Blick auf die geplante Umsetzung des BTHG und den damit laut bisherigen Planungen erhöhten Aufwand für Angehörige aus.
Margarete Schon verwies auch auf die neue Website der Stiftung, auf der auch ihre Kontaktdaten vermerkt sein werden. So sei sie in Zukunft für Angehörige leichter zu finden. Schons Frage, wie weit die Stiftung mit der Suche nach einer palliativen Begleitperson sei, konnte Erich Fuchs positiv beantworten: Eine Mitarbeiterin werde demnächst eine entsprechende Fortbildung besuchen. Ihre Anregung, neue Wege bei der oft schwierigen Vergabe von Kurzzeitplätzen zu beschreiten, nahm der Bereichsleiter ebenfalls mit.
Aus den Reihen des Angehörigenbeirats in Heiligenbronn präsentiert sich ein Kandidat für die Beiratswahlen des Caritas-Fachverbands Behindertenhilfe und Psychatrie, der Angehörigenvertretung auf Bundesebene. Schons Stellvertreter Armin Schwarz wird am 14. November als Kandidat für den Südwesten der Republik nach Berlin reisen.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen nutzten die Angehörigen die Möglichkeit, mit Bereichsleitern oder Betreuern ins Gespräch zu kommen, Werkstätten, Förder- und Betreuungsbereich zu besuchen und den Nachmittag in den Wohngruppen bei Kaffee und Kuchen ausklingen zu lassen.