Der jedes Jahr stattfindende Nachwuchswettbewerb für motivierte Jungforscher lockte auch in diesem Jahr drei Teams des Gymnasiums Schramberg mit ihren Projekten nach Freiburg. Vera Petri vom Gymnasium Schramberg berichtet:
Über Monate hinweg haben sie getüftelt, nachgedacht, geforscht und viele Messungen durchgeführt. Beim Regionalwettbewerb in Freiburg von „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“, stellten die Jungforscher ihre Projekte den jeweiligen Juroren des Fachgebietes vor.
ÖkoCharger
Aufbauend auf einem Projekt, das sie im Unterricht entwarf, entwickelte und verbesserte Julia Würtz ihren eigenen ÖkoCharger. Ihre Idee war es, eine mobile Ladestation für ihr Fahrrad zu entwerfen, die ihr erlaubt, das Smartphone während der Fahrt aufzuladen. Den finalen ÖkoCharger 2.0 präsentierte sie nun in der Sick-Arena bei Jugend forscht.
Sowohl bei schlechterem Wetter als auch bei Sonnenschein kann man mithilfe von Computerlüftungen und durch Solarzellen nun mit diesem sein Handy beim Fahren aufladen, um nebenher mobile Daten, GPS oder ein Fahrrad- Navigationssystem zu nutzen. Dabei werden die Daten auf einer Micro-SD-Karte gespeichert, sodass diese später graphisch ausgewertet werden können. Die selbst zusammen gelötete und programmierte Erfindung überzeugte, und so erhielt Julia Würtz den Sonderpreis “Erneuerbare Energien” des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Fachgebiet Technik.
Kresse-Düngung
Elin Hermann und Ines Petri setzten sich intensiv mit der Fragestellung auseinander, welche natürlichen Dünger im Vergleich zu chemischen Düngemitteln wohl am besten für das Wachstum von Kresse sind und ob es hier auch zu einer Überdüngung kommen kann. Mit ihrem ausgereiften und gut durchdachten Projekt nahmen sie in der Sparte „Schüler experimentieren“ am Regionalwettbewerb teil.
Seit den Sommerferien haben sie ihre Betreuerin Dr. Birgit Santalucia auf Trab gehalten und mehrere Messreihen durchgeführt und optimiert. Der Kresse beim Wachsen zuzusehen, macht dann Spaß, wenn man den Dünger selbst herstellen kann. So ging es auch den beiden Jungforscherinnen, sie düngten dabei mit Kaffee- und Teesatz, Eier- und Bananenschalen oder einer speziellen Erde, der Terra Preta.
Dabei erzielten sie beim Düngen mit Bananeschale, Eierschale und Kaffee das beste Ergebnis. Weniger gut verträgt die Kresse aber Blaudünger, Kamille und Schwarztee. Der freundliche Vortrag und das systematische logische Vorgehen bei ihren Forschungen überzeugte die Jury, die unter 14 Projekten die besten drei auswählen musste.
Mit ihrem Projekt „Kresse Düngen, aber natürlich“ können sich Elin Hermann und Ines Petri neben einem Sonderpreis im Fachbereich Biologie der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren auch über den hervorragenden zweiten Preis beim Wettbewerb freuen. Beim Wettbewerb den zweiten Preis unter den vielen Projekten zu erzielen und damit nur knapp eine Qualifikation zum Landeswettbewerb zu verpassen, ist ein echter Erfolg.
Alu im Sprudel
Vera Petri und Noa Bihlmaier setzten mit ihrem Projekt und dem Sieg im Fachbereich Chemie die Krone auf die erfolgreiche Teilnahme der Jungforscher des Gymnasiums. Aufbauend auf einem Projekt des letzten Jahres, mit dem Vera Petri und Anna Storz schon einen Sonderpreis bei Jugend forscht 2017 erzielten, entwickelten Vera Petri und Noa Bihlmaier nun ihre Idee weiter.
Unter dem Titel „Aluminium überall?“ haben die Jugendlichen ein quantitatives Messverfahren zur Bestimmung von Aluminiumionen entwickelt. Diese lösen sich aus Lebensmittelbehältern wie Trinkflaschen heraus, wenn Flüssigkeiten mit deren Oberflächen in Kontakt kommen. Die Idee für ihr Forschungsprojekt hatten die beiden Jugendlichen durch die immer wieder aufflammende Diskussion, in welchen Maßen Aluminium das Brustkrebs- und Demenzrisiko erhöht.
Sie wollten nun erforschen, welche Flüssigkeiten man nicht in Flaschen aus Aluminium füllen sollte. Ein besonderer Schwerpunkt lag bei ihren Forschungen darin, inwieweit das Herauslösen der Ionen von der Art des Getränks in Aluminiumflaschen beeinflusst wird. Die Idee für die Arbeit war am Gymnasium Schramberg entstanden. Nachdem die beiden dort bezüglich der vorhandenen Infrastruktur dann aber an Grenzen gestoßen sind, haben sie Kontakt zum Schülerforschungszentrum Tuttlingen aufgenommen und dann das Verfahren dort gemeinsam mit dem Standortleiter Manuel Vogel und ihrer betreuenden Lehrkraft Dr. Birgit Santalucia weiter entwickelt.
Dafür sind sie sogar regelmäßig die 60 Kilometer von Schramberg nach Tuttlingen gefahren. Durch ein spektralphotometrisches Nachweisverfahren zeigen ihre Ergebnisse nun, dass vor allem Mineralwasser sowie Getränke mit Fruchtsäuren die Aluminiumoxidschicht der Flaschen angreifen. Insbesondere das Einfüllen von kohlensäure- und milchsäurehaltigen Getränken sollte vermieden werden.
Das logische Vorgehen, der lebhafte Vortrag und das physikalische und chemische Fachwissen der beiden Jungforscherinnen beeindruckte die Juroren beim Wettbewerb von „Jugend forscht“ in Freiburg und so gewannen sie im Fachbereich Chemie den ersten Preis.
Für Vera Petri und Noa Bihlmaier geht es nun weiter zum Landeswettbewerb nach Stuttgart. Dort werden zwischen dem 20. und 22. März die Landessieger ermittelt, die dann im Mai am Bundeswettbewerb teilnehmen. Mit allen drei Projekten konnte das Gymnasium Schramberg mit Erfolg in die diesjährige Wettbewerbsrunde starten und das Projekt der beiden Regionalsieger ist ein schönes Beispiel dafür, wie Schulen und Schülerforschungszentren voneinander profitieren können.