Am Sonntag veranstaltete die Kolpingfamilie Sulgen-Schramberg eine Wanderung zu den Windenergieanlagen auf der Prechtaler Schanze in Gutach. Darüber berichtet Thomas Fritsch, Projektleiter Windenergie bei der Firma Windkraft Schonach:
Voraus gegangen war im letzten Jahr ein Informationsabend, in welchem die Chancen und Grenzen der Windkraft im Schwarzwald beleuchtet wurden.
Gerhard Kienzler, Geschäftsführer der Windkraft Schonach und Planer des Windparks Prechtaler Schanze, lieferte im Laufe der Exkursion interessante Fakten zum Windpark. Man sei sehr zufrieden mit den Erträgen der Windenergieanlagen. Der Park, welcher mit sechs Windenergieanlagen zu einem der größeren im Schwarzwald gehört, produziere sogar mehr Strom als vor der Errichtung prognostiziert.
In Zahlen sind dies etwa 47 Millionen Kilowattstunden, was dem jährlichen Verbrauch von etwa 11.000 Haushalten entspräche und somit den Stromverbrauch der Standortgemeinden Gutach und Mühlenbach von etwa 30 Millionen Kilowattstunden übertrifft. Die Volllaststunden des Parks liegen bei etwa 2500 bis 2800. Mit diesen Zahlen müsse sich der Windpark auch vor Windenergieanlagen im Norden nicht verstecken. Grund für die guten Zahlen ist laut Kienzler die Entwicklung der Anlagentechnik in den letzten Jahren: „Große Nabenhöhe und Rotordurchmesser sind der Schlüssel zum Erfolg.“
Auch über die Eingriffe in den Wald konnte man sich vor Ort ein Bild machen. So benötigt eine Windenergieanlage über die gesamte Betriebsdauer dauerhaft eine Fläche von etwa 0,5 Hektar. Kurzzeitig für den Bau und den Transport wird allerdings nahezu das doppelte benötigt. Flächen, die nicht auf Dauer benötigt werden, werden der Natur überlassen. So kann in dem meist von Nadelbäumen dominierten Wald zusätzlicher Lebensraum für verschiedene Arten geschaffen werden.
Ein Blick in eine Windenergieanlage brachte die Technik der Anlagen in den Fokus. Erstaunt waren die Wanderer vom Ausmaß des Fundaments, welches mit nur etwa. 3,50 Metern Tiefe und 24 Metern Durchmesser die über 200 Meter hohe Anlage mit dem Erdreich verbindet.
Anschließend ging die Wanderung weiter zum Gasthaus Landwassereck, wo eine Stärkung eingenommen wurde. Rechtzeitig zum Deutschlandspiel der Nationalmannschaft war man wieder zurück.