In der Mitarbeiterversammlung der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn für die Behindertenhilfeeinrichtung Heiligenbronn und die Stiftungsverwaltung wurde von zahlreichen Projekten berichtet, die bereits laufen oder angegangen werden. Darüber berichtet die Stiftung:
Im vollbesetzten Elisabetha-Glöckler-Saal anstelle der wegen Renovierung geschlossenen Kirche begann die Mitarbeiterversammlung mit einer Andacht. Stiftungsseelsorgerin Ute Graf sprach einen Impuls zum „Leben als Baustelle“ und hatte dazu nicht nur Gedanken mitgebracht, sondern die Bühne mit Baustellenelementen drapiert.
Von Baustellen und Projekten handelten auch die folgenden Berichte. Roland Flaig, Leiter der Stiftungs-Behindertenhilfe, stellte das Aufgabenfeld auch mit aktuellen Zahlen vor: im Erwachsenenbereich Heiligenbronn mit Außenstellen in Rottweil und Spaichingen erhalten derzeit 292 Menschen mit Sinnesbehinderung eine Tagesförderung in Werkstätten oder Förder- und Betreuungsbereich, die meisten auch in vollstationärer Wohnform.
In den beiden Heiligenbronner Schulen werden 283 Kinder und Jugendliche betreut, 90 Prozent davon als Tagesschüler. Die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren Sehen und Hören begleiten darüber hinaus in der Frühförderung und im Sonderpädagogischen Dienst weitere 428 Kinder und Jugendliche von Konstanz bis Mannheim. Insgesamt sind in der Einrichtung Heiligenbronn 711 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig.
Flaig berichtete von einer stabilen wirtschaftlichen Situation. Das Aufgabenfeld Behindertenhilfe mit 41 Millionen Euro Umsatz und einem zusätzlichen Investitionsvolumen von elf Millionen Euro sei mit 43 Prozent am Gesamtumsatz der Stiftung beteiligt.
Für eine Therapeutische Wohngruppe und Intensiv Betreutes Wohnen als Sonderformen für Erwachsene mit schwerwiegenden Verhaltensauffälligkeiten wurden mit dem Sozialhilfeträger Leistungsvereinbarungen abgeschlossen. Es gebe in Baden-Württemberg kein vergleichbares Angebot.
Für drei Bauprojekte läuft derzeit das Ausschreibungsverfahren. Flaig hofft auf einen baldigen Baubeginn für ein neues Wohnheim und eine neuer Förderstätte in Heiligenbronn sowie ein Wohnheim in Waldmössingen. Mit dem neuen Reitstatt wird die Reittherapie für Schüler und Bewohner der Stiftung neu organisiert.
In seinem Rückblick hob Flaig die Einweihung der neuen Berufsschule St. Klara als Meilenstein hervor und bedankte sich auch bei dem Referat Bau- und Gebäudemanagement für seine Unterstützung.
Bereichsleiterin Andrea Weidemann schilderte den Mitarbeitern den Stand bei weiteren Projekten, in denen die Behindertenhilfe engagiert ist. So wird ein neues Modell für den Ausgleichszeitraum ausprobiert. Auch die Pflege- und Betreuungsdokumentation wird in Pilotgruppen in elektronischer Form getestet. Ein Fachdienst Erwachsene wird die Kompetenzen bündeln und die behinderungsspezifische Fachlichkeit stärken.
Eine große Herausforderung, so Weidemann, stelle das Bundesteilhabegesetz dar, das einen Systemwechsel bedeute. Die Bedarfe der Betreuten werden mit einem neuen Instrument erhoben werden als Grundlage für die künftige Finanzierung. Die Wünsche der Betreuten sollen dabei eine größere Rolle spielen. Alle Verträge mit den Bewohnern bzw. den gesetzlichen Vertretern müssten bis 2020 daher neu geschlossen werden, wobei dann nach Grundsicherung und Eingliederungshilfe unterschieden werde.