Zur Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus lädt Oberbürgermeister Thomas Herzog am Montag, 29. Januar um 18.30 Uhr ein. Wie seit vielen Jahren findet die Veranstaltung beim Mahnmal „Des Bruders Tod“ am Mühlegraben statt.
Im Anschluss werden Schrambergs früherer Oberbürgermeister Herbert O. Zinell und Stadtarchivar Carsten Kohlmann über Oberbürgermeister Eugen Ritter sprechen. Ritter war von 1919 bis 1933 zunächst Stadtschultheiß und ab 1927 Oberbürgermeister in Schramberg. Nach ihm ist eine Straße im Bühle benannt.

Ritter hatte sich während der Weimarer Republik im Rat auf ein breites Bündnis aus der Liberalen DDP, der SPPD und des katholischen „Zentrums“ gestützt. Nach 1931 waren auch je zwei Kommunisten und Nationalsozialisten im Schramberger Rat.

Nach der „Machtergreifung“ durch die NSDAP beurlaubten die Nazis Ritter „aus gesundheitlichen Gründen“. Er wurde tatsächlich aufgrund des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ entlassen. Über die Vor- und Nachgeschichte dieser Entlassung werden Zinell und Kohlmann in der Mediathek berichten.