Am Schmotzigen war alles still in der Stadt und auch im Rathaus. Aus den Fenstern am Sitzungssaal hingen am Morgen drei Narrenfahnen – zwei davon mit Trauerflor. Zwei Schramberger unterhielten sich darüber, der eine Elfer, der andere Stadtrat. Die beiden waren sich einig, das sei nicht so geschickt. Fasnet ist zwar wichtig, aber angesichts vieler Familien, die in der Pandemie um ihre Angehörigen trauern, sei der Trauerflor an den Narrenfahnen vielleicht nicht so passend. Auf dem kleinen Dienstweg hat sich der Stadtrat im Rathaus gemeldet – und kurz drauf haben die Rathäusler den Trauerflor auch entfernt.
Dazu teilt nun die Sprecherin der Stadt Schramberg Sabine Felker-Henn mit, dass am Schmotzigen „ein paar Narren im Rathaus große Traurigkeit erfasst“ habe, da die Fasnet doch in diesem Jahr still gefeiert werden müsse. Sie hätten deshalb beschlossen, den Trauerflor über der Hoorig-Katz-Fahne zu hissen.
„Das war eine spontane Aktion einiger städtischer Narren, keine offizielle Entscheidung der Hausspitze“, sagt Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. „Dass sich Menschen, die in der aktuellen schweren Zeit einen Angehörigen verloren haben, verletzt und emotional getroffen fühlen, bedauern wir sehr.“ Deshalb habe man den Trauerflor auch sofort wieder abgehängt.