ROTTWEIL (hil) – Das Himmelfahrtsfest wird als eigenständiges Fest 40 Tage nach Ostern seit dem Jahre 370 gefeiert. Schon damals entwickelte sich der Brauch der „Himmelfahrtsprozessionen.“
Beim Evangelisten Lukas und in der Apostelgeschichte ist zu lesen, dass Jesus während der 40 Tage nach seiner Auferstehung den Jüngern erschienen sei und dann in den Himmel erhoben wurde auf den Platz zur Rechten Gottes. Deshalb beteten die Christen schon seit dem Jahre 325 im Römischen Glaubensbekenntnis und bis auf den heutigen Tag im Apostolischen Glaubensbekenntnis „Er ist am dritten Tag auferstanden nach der Schrift / und aufgefahren in den Himmel. / Er sitzt zur Rechten des Vaters / und wird wiederkommen in Herrlichkeit.“ Die Bibeltexte des Tages künden auch von der Aussendung der Apostel in die Welt.
Früher wurden an den drei Tagen vor Himmelfahrt noch Bittprozessionen abgehalten, bei denen um eine gute Ernte gebetet wurde. Die feierliche Prozession am Himmelfahrtstag wird Oeschprozession genannt. Seit alters her sind auch die Zünfte mit ihren Laternen dabei. Wegen starkem Regen zu Beginn des Gottesdienstes in Heilig-Kreuz wurde die Prozession in die Flur abgesagt.
Im Stile der Monatsprozession zog Pfarrer Jürgen Rieger mit den Zünften durch das Münster, wobei nicht nur für eine gedeihliche Ernte gebetet wurde, sondern auch allgemein für die Arbeit und das Wohlergehen der Menschen in ihrem heutigen, für die meisten nicht mehr landwirtschaftlich geprägten Lebensalltag. Den vorausgehenden Gottesdienst sowie die Gebete bei den einzelnen Stationen hat der Münsterchor musikalisch mit Liedsätzen begleitet.