ROTTWEIL (eha) – Mit herbstlichen Früchten und bunten Blumen geschmückt waren die Leiterwagen, mit denen die Kinder vom Kinderchor am Erntedankfest zum Gottesdienst in die Predigerkirche eingezogen sind.
Sie brachten auch sozusagen die Früchte eines Chor-Wochenendes zu Gehör, bei dem sie in Irndorf mit Kantor Johannes Vöhringer Lieder und Texte zum Thema „Danken“ ausgearbeitet hatten. Sie stellten fest, dass das Wort „Danke“ im Gesangbuch 176 mal vorkommt, dass an vielen Stellen in der Bibel vom Danken die Rede ist, und sie zitierten auch aus dem Besucherbuch der Predigerkirche, indem auch viele dankerfüllten Aussagen zu finden sind.
Die Kinder führten der versammelten Gemeinde vor, dass es vielleicht lästig erscheint, wenn man zum Danken verpflichtet wird, aber sie waren sich einig, dass Höflichkeit noch nie jemand geschadet hat, und vor allem, dass es denjenigen gut tut, die bedankt werden.
Pfarrerin Gabriele Waldbaur betonte in ihrer Predigt, dass eine „Dankstelle“ auch so etwas wie eine „Tankstelle“ sein könne, also ein Ort wo man wieder Energie aufladen könne. Und auch der andere Gedanke war wichtig, dass Danken das Denken und die Einstellung eines Menschen verändern könne, bis hin zu der Erkenntnis, dass man nicht alles selbst bewältigen braucht, was im Leben auf einen zukommt.
Der Apostel Paulus hatte damals die Empfänger seiner Briefe aufgefordert, dankbar zu sein in allen Dingen, auch und vor allem in den Angelegenheiten, die nicht auf den ersten Blick einen Grund zum Danken beinhalten. Wenn sich in dieser Dankbarkeit ein grundsätzliches Gottvertrauen äußere, dann könne auch die Gelassenheit entstehen, die Ereignisse anzunehmen, sozusagen in der Gewissheit, dass man selber angenommen ist und das Wortspiel sich bestätigt, dass eine Dankstelle zugleich eine Tankstelle ist.
So konnten die Gottesdienstbesucher zusammen mit den Kindern einstimmen in das Schlusslied „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen“, und mit großem Applaus bedankten sie sich bei den Kindern und ihrem engagierten Chorleiter.