ROTTWEIL (vhh) – Im Familiengottesdienst in der Predigerkirche zeigten Kinder in dem Singspiel „Babel blamabel“, wie in der Bibel die Folgen menschlicher Überheblichkeit beschrieben werden. In Babylon planten die Menschen einen riesigen Turm zu bauen, der bis zum Himmel reichen sollte. Damit wollten sie ihre Macht zeigen. Seither sind Türme oft Symbole von menschlicher Überheblichkeit, Eitelkeit und Hochmut.
Aber Gott verwirrte die Sprache der Menschen, so dass sie sich nicht mehr verstehen konnten und ein „babylonisches Sprachgewirr“ entstanden ist. Der Turmbau endete. Die Kinderchöre der Predigerkirche unter der Leitung von KMD Johannes Vöhringer ließen diese alttestamentliche Geschichte lebendig werden durch Gesang und lautmalerische Gestaltung, manchmal auch zusammen mit der Gemeinde. Die Musik des Singspiels ist von Andreas Hantke, den Text hat Pfarrerin Annegret Künstel geschrieben, die den Gottesdienst auch leitete.
Mit seiner fremd klingenden Sprache brachte sich sogar ein Gast ein: Pfarrer Samir Esaid aus Jordanien, der in Irbid eine Schule für sehbehinderte und sehende, für muslimische und christliche Schüler aufbaute. Die Evangelische Kirchengemeinde hat eine langjährige Partnerschaft mit dieser Schule. Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Pfarrer Esaid auf Deutsch für die Freundschaft und Unterstützung aus Rottweil. Die Gelegenheit, in der neu renovierten gotischen Sakristei einen Informationsfilm über das Schulprojekt zu betrachten, wurde gerne angenommen, ebenso wie das Zusammensein beim „Kirchenkaffee“ in der Predigerkirche.