ROTTWEIL – Sehr gut besucht waren die Gottesdienste an den Weihnachtstagen in der Pelagiuskirche. Bei der Krippenfeier um 17 Uhr konnten sich die Gläubigen, darunter viele Familien mit Kindern auf die Geschehnisse in der „Heiligen Nacht“ einstimmen. Die Christmette um 22 Uhr begann feierlich und stimmungsvoll mit dem Einzug von Pfarrer Thomas Böbel mit Ministranten, in die nur mit Kerzen ausgeleuchtete Pelagiuskirche. Danach wurde das Jesuskind in die Krippe vor dem Altar gelegt.
Kantor Mario Schneider verkündete im Anschluss das Weihnachtslob. In seiner Ansprache ging Pfarrer Böbel auf die Bedeutung der Weihnachtskrippe ein und zitierte dabei Papst Franziskus „ Die Krippe ist in der Tat wie ein lebendiges Evangelium, das aus den Seiten der heiligen Schrift hervortritt“. In Zeiten des Heiligen Franziskus (1223) gab es eine Krippe mit Heu und echtem Ochsen und Esel. Die Anwesenden selbst stellten die Krippenszene dar und erlebten sie. Pfarrer Böbel stellte die Frage an die Gläubigen ; Wo und als was würde ich mich in der Weihnachtskrippe finden?
Finde ich mich wieder im heiligen Josef, der vielleicht immer noch rätselt, in welche Geschichte er da hineinverwickelt ist. Der sich aber auch voller Sorge und Liebe um seine kleine Familie kümmert? Finde ich mich wieder in der Gottesmutter Maria? Wie sie alle Worte und Geschehnisse im Herzen bewegt und darüber nachdenkt. Wie sie das Jesuskind auf dem Arm hält, liebt und betrachtet. Oder denke ich an die Futterkrippe? Weniger weil ich ans Weihnachtsessen denke, sondern vielmehr, weil sie Jesus in sich birgt. Berge ich nicht auch Jesus in meinem Inneren, wenn ich sein Wort betrachte und seinen Leib empfange?
Vielleicht finde ich mich im Engel wieder, der eine frohe Botschaft verkündet, oder in den Engelschören, die das Gloria singen. Vergelt’s Gott auch unseren Kirchenchören, die den Engelschören gleich das Lob Gottes in der Kirche verkünden.Finde ich mich eher in Ochs und Esel wieder, die futtern und zuschauen und nicht viel verstehen?Oder bin ich ein Hirte, der Nachtwache hält auf dem Hirtenfeld, im Krankenhaus, auf der Polizeiwache oder sonst wo und eine weihnachtliche Überraschung erlebt, so Pfarrer Böbel.
Der Kirchenchor, zusammen mit einem Bläserensemble und Orgel umrahmte diese Christmette. Zur Aufführung kamen u.a. Hört der Engel Chor von Felix Mendelsohn-Bartholdy, Stille Nacht, original Verse 3+4 im 7st. Satz von J. E. Jettinger, Nun freut euch, ihr Christen, Arr. David Willcocks, für Gemeinde, Chor, Orgel und Bläser, bearbeitet von K. Bauer, Hodie Christus natus est von J. Hovenbitzer, bearbeitet v. K. Bauer, Ich steh an deiner Krippen hier, Satz J. S. Bach, sowie Gaillarde Natalizantisvon Pater Anton A. Estendorffer, Bearb. für Bläser/Orgel, K. Bauer.
Am ersten Weihnachtstag um 10.30 Uhr kamen sehr viele Gläubige in die Pelagiuskirche, um mit Pfarrer Thomas Böbel das Hochamt zu feiern. Der Kirchenchor umrahmte diese Eucharistiefeier mit der Christkindl Messe von Ignaz Reimann, dem Transeamus usque Bethlehem, von Joseph Schnabel, Freu dich, Erd und Sternenzelt, Satz von Hermann Schroeder, sowie mit mehrstimmigen Chorsätzen aus dem Gotteslob . Auf der Reiser Orgel begleiteten Monika Siegel und Klaus Bauer. Die musikalische Gesamtleitung an den Weihnachtstagen hatte Klaus Bauer. Mit einer feierlichen Vesper mit sakramentalem Segen um 18 Uhr endete das Weihnachtsfest in St.Pelagius.