SCHRAMBERG – Es war den etwa 80 Besuchern schon etwas wehmütig ums Herz, als sie sich am Freitagnachmittag bei Kaffee und Kuchen im Albert-Schweitzer-Saal trafen. Nach fast zwei Jahrzehnten endete das ökumenische Seniorenprojekt 60plus.
Kurt Elsland vom Leitungskreis hatte die Gäste zur letzten Veranstaltung willkommen geheißen. Es habe ihn immer gefreut, wenn die Menschen gekommen seien, zu den vielen monatlichen Ausflügen oder Feschtle. „Aber einmal ist eben Schluss.“

Pfarrer Rüdiger Kocholl wollte diesmal nicht den Lila-Laune-Bär machen, denn es sei ja eher traurig, dass das Projekt nun ende. Drei Dinge hätten „60plus ausgezeichnet: Es ist von Anfang an ein ökumenisches Projekt gewesen. „Es war nie eine kleinkarierte Kirchturmspolitik.“ Zweiten seien Menschen aus allen Stadtteilen im Leitungskreis, aber auch bei den Teilnehmern dabei gewesen. „Es war ein Projekt, das die Menschen zusammen gebracht hat“, lobte Kocholl. Und drittens seien „tolle Typen“ im Leitungskreis aktiv gewesen: Klaus Andreae, Edgar Brändle, Kurt Elsland, Matthias Faißt und Hermann Kimmich. Kocholl erinnerte auch an Adolf Rimmele, der über viele Jahre mitgewirkt habe. Den Anfang hätten damals Pfarrer Josef Häfele und Diakon Dieter Vanselow gemacht, erinnerte Kocholl abschließend.

Mit einer außergewöhnlichen Zauberschau faszinierte der Zauberer Karl die Besucher. Da legte eine aus dem nichts hervorgezauberte Taube ein hart gekochtes Hühnerei nach dem anderen. Da verschwand ein Ehering in einem Tuch und steckte schließlich in einem kleinen Schmuckdöschen, das wiederum in drei oder vier Holzkisten untergebracht war. Kocholl durfte zaubern und verwandelte „mirnichtsdirnichts“ rote in grüne in blaue und wieder zurück in rote Staubwedel.

Mit einer anfangs ein wenig ruckelnden Power-Point-Schau erinnerte Klaus Andreae an die etwa 220 Unternehmungen von 60plus in den vergangenen 19 Jahren. Das reiche von Operetten- und Opern-Besuchen, Fahrten zu Kunstausstellungen und in unterschiedlichste Museen, zahlreichen Städtetouren, über Brauereibesichtigungen bis hin zu den Besuchen aller Landesgartenschauen in dieser Zeit. „Zuletzt waren wir im Oktober noch bei der Bundesgartenschau in Heilbronn“, so Andreae.

Bis auf ein Malheur mit einer vermissten 80-Jährigen in Basel sei „sonst nie etwas passiert“, war Andreae im nach hinein froh. „Großartig, wie folgsam alle waren.“

Ehrungen auch für die zahlreichen Austräger schlossen sich an. 450 Einladungen verschickte 60plus für die Veranstaltungen. 17 Freiwillige haben 300 Briefe verteilt, die anderen verschickte der Leitungskreis per e-Mail. Mit einer besinnlichen Geschichte, vorgetragen von Pfarrerin Martina Schlagenhauf und den letztmals in diesem Kreis auftrenden 60plus-Handorglern endet die letzte Jahresabschlussfeier – und damit auch die Ära von 60plus.