DEISSLINGEN – „Wir sind immer auf dem Wege und müssen verlassen, was wir kennen und haben, und suchen, was wir noch nicht kennen und haben.“ Unter diesem Wort von Martin Luther stand der festliche und gut besuchte Investiturgottesdienst, den die evangelische Kirchengemeinde Deißlingen am 30. Oktober feiern konnte. Nach nur einem halben Jahr Vakanz konnte sie mit Andreas Wiedenmann, zuletzt Pfarrer an der Martin-Luther-Kirche in Ulm, einen Seelsorger begrüßen, der sich auf den Wechsel an den Neckar freut.
Auf der Pfarrstelle Deißlingen beinhaltet sein Dienstauftrag auch 25 Prozent Altenheimseelsorge im Distrikt Rottweil. Denkanstellvertreter Pfarrer Johannes Thiemann leitete den Gottesdienst. Die Gemeinde bekam ausführlich Gelegenheit, ihren neuen Pfarrer kennenzulernen. Während des zweistündigen Gottesdienstes kamen „Zeugen“ aus der Vergangenheit zu Wort, die sein vielfältiges bisheriges Wirken hervorhoben. Pfarrer Wiedenmann stellte sich außerdem selbst vor.
Ebenfalls im Rahmen des Gottesdienstes waren die Grußworte geladener Gäste aus bürgerlicher und katholischer Gemeinde sowie aus dem evangelischen Distrikt Rottweil zu hören. Sie boten die Zusammenarbeit an und äußerten gute Wünsche für den Neuanfang. Geschenke mit Hintersinn erhielt Pfarrer Wiedenmann vom Kirchengemeinderat: Brot und Salz. Brot gehört zum Leben dazu, und die überreichte Brotbackmischung „Ökumenisches Vesperbrot“ könne auch gut mit dem anwesenden katholischen Deißlinger Pfarrer Thome zubereitet werden. Salz gibt die Würze, und Christen sollen „Salz der Erde“ sein.
Weil die Musik eine große Rolle in Pfarrer Wiedenmanns Arbeit und Leben spielt, gab es dazu einen handgeschnitzten Salz- und Pfefferstreuer in Form eines Notenschlüssels.
Im Anschluss war die Gemeinde zu einem Sektempfang sowie Kaffee und Kuchen ins evangelische Gemeindehaus eingeladen. Ein kleines lokales Bläserensemble eröffnete den geselligen Teil, wo es noch vielfältige Möglichkeiten gab, miteinander ins Gespräch zu kommen.