Schramberg. Für die liturgische Gestaltung der Gottesdienste in der Katholischen Kirchengemeinde St. Maria-Heilig Geist Schramberg hat Kirchenmusikdirektor Rudi Schäfer mit seinen Ensembles wieder ein vielseitiges Programm eingeübt, das der Karwoche und den österlichen Tagen besondere Akzente verleiht. Im Hochamt am Ostersonntag wird eine Messe des Salzburger Komponisten Johann Ernst Eberlin aufgeführt, berichtet Ewald Graf für die Kirchengemeinde:
Nachdem die Corona-Beschränkungen der letzten Jahre gefallen sind, kann im Hochamt am Ostersonntag, 9. April, um 10 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche auch wieder eine komplette Orchestermesse aufgeführt werden. Es musizieren der Kirchenchor mit Solisten, das Orchester Schmid und an der Orgel Cordula Glatthaar. Die Leitung hat Rudi Schäfer. Zur Bedeutung der Kirchenmusik und ihrer Finanzierung mit Hilfe der örtlichen Stiftung Kirchenmusik wird die Stiftungsvorsitzende Edeltraud Maurer ein paar Worte sagen. Am Ende des Hochamts wird für die Stiftung gesammelt.
Zu hören ist im Hochamt die Missa in C von Johann Ernst Eberlin (1702-1762), der aus dem vorderösterreichischen Jettingen (Landkreis Günzburg) stammt und am Jesuitenkolleg in Augsburg seine musikalische Ausbildung erhielt. An der Benediktiner-Universität Salzburg studierte Eberlin Jura, brach das Studium aber ab. 1726 trat er als Organist 4. Klasse in den Dienst des Erzbischofs von Salzburg. 1749 ernannte ihn Erzbischof Andreas Jakob von Dietrichstein zum Hoforganisten 1. Klasse und Hofkapellmeister. Bis zu seinem Lebensende war er nicht nur zuständig für die musikalische Begleitung der Liturgie im Salzburger Dom, sondern auch für die Tafelmusik am Hof und komponierte auch zahlreiche Oratorien und Schulspiele.
Mit Leopold Mozart war Eberlin eng befreundet und zeitweise war er auch Lehrer von dessen Sohn Wolfgang Amadeus, der später sein Nachfolger als Hofkapellmeister wurde. In seinem kompositorischen Werk, zu dem 56 Messen gehören, verband Johann Ernst Eberlin die Traditionen des Spätbarock mit neuen Stilelementen und gab einfachen Liedformen und bodenständiger Melodik breiten Raum. Seine C-Dur-Messe, die an Ostern erklingt, ist geschrieben für Soli, vierstimmigen gemischten Chor, zwei Violinen, zwei Trompeten und Pauken, Kontrabass und Orgel. Wie gewohnt, wird das Osterhochamt in Heilig Geist durch das festliche „Halleluja“ von Georg Friedrich Händel beschlossen.
Die musikalische Gestaltung der Kar- und Ostertage beginnt mit der Kantorenschola in der Abendmahlsfeier an Gründonnerstag, 6. April, um 19 Uhr in St. Maria. In der Karmette am Karfreitag, 7. April, um 10 Uhr in Heilig Geist singt die Gregorianikschola, in der nachmittäglichen Karfreitagsliturgie um 15 Uhr, ebenfalls in Heilig Geist, die Jugendschola.
Die Osternachtsfeier in St. Maria am Samstag, 8. April, um 21 Uhr wird von der Frauen- und Gregorianikschola mitgestaltet. Die Ostervesper in St. Maria am Sonntag, 9. April, um 18 Uhr schließlich wird von der Gregorianikschola begleitet.