ROTTWEIL – Mit einem feierlichen Gottesdienst hat die Gemeinde Heilig-Kreuz ihr Festjahr anlässlich des 900-jährigen Jubiläums der Weihe einer Vorgängerkirche des Münsters eröffnet.
Beim Jahresabschlussgottesdienst an Silvester war Zeit für einen Rückblick auf das zu Ende gegangene Jahr. Es war ein Jahr mit vielen Einschränkungen, aber doch auch einer gewissen Normalität. Die Sternsinger konnten nicht von Haus zu Haus gehen, den Blasiussegen gab es auf Distanz. Die Fasnet war zwar ausgefallen, die Aschebestreuung zum Beginn der Fastenzeit konnte aber stattfinden.
Im vergangenen Jahr waren wieder durchweg Präsenzgottesdienste möglich. Sämtliche Prozessionen durften aber nicht stattfinden. Das betraf die Palmprozession vor Ostern, die Öschprozession an Christi Himmelfahrt und die Fronleichnamsprozession. Die Erstkommunion konnten die 33 Kinder in mehreren Kleingruppen erst verspätet feiern. Auch die Firmung wurde den 41 Firmlingen in kleineren Gruppen von den Ortspfarrern an mehreren Terminen gespendet. Beim Totengedenken vor Allerheiligen wurde der 50 im vergangenen Jahr Verstorbenen gedacht.
Ein großes Stück Normalität vermittelten die sieben Sommerkonzerte in Rottweiler Kirchen, die mit begrenzter Besucherzahl stattfinden konnten. Das Lorenzfest durfte in der Kapelle gefeiert werden, sogar mit einer Nachfeier im Schwarzen Lamm. Zu einem Fest, an dem viele teilgenommen haben, wurde die Wiedereröffnung der Hochturmkapelle, nachdem sie von Tobias Kammerer im Inneren neu ausgemalt wurde.
Für die Kinder durfte der Nikolaus ins Münster kommen und das Friedenslicht aus Bethlehem fand auch den Weg in die Rottweiler Kirchen. Die Rorate-Gottesdienste in den frühen Morgenstunden waren gut besucht, wenn auch das anschließende gemeinsame Frühstück schon im zweiten Jahr ausfallen musste. Ein Krippenspiel an Heiligabend mit acht Mädchen der Mädchenkantorei unter der Leitung von Lisa Hummel und Sabine Kammerer fand großen Anklang.
Zu den Klängen von Orgel und Trompete zog Pfarrer Timo Weber beim Neujahrsgottesdienst ins Münster ein und eröffnete das Festjahr, das unter dem Motto steht: Leben – Feiern – mitten in der Stadt. In seiner Ansprache sagte er, 1122 sei an dieser Stelle eine erste Heilig-Kreuz-Kirche geweiht worden. Seitdem sei dieser Ort – mitten in der Stadt- ein Ort des Gebetes, an dem die Menschen in besonderer Weise Gottes Gegenwart erahnen und erfahren könnten.
Seit 900 Jahren fänden hier Menschen Trost und Halt und feierten Taufe, Erstkommunion, Firmung und spendeten sich das Sakrament der Ehe. Man verabschiedete die Toten und beerdigte sie anfangs auch auf dem Friedhof neben der Kirche. Dieser Platz sei seit Generationen Heimat für viele, ein Ort, wo die Menschen ihr Leben vor Gott ausbreiten dürften.
Kunstepochen hätten sich abgewechselt und ihre Spuren hinterlassen, Frömmigkeitsformen hätten sich verändert. Eines aber sei unverändert geblieben: an diesem Ort werde Gott gefunden. Weber erteilte den Segen mit dem kostbaren Kreuzpartikelostensorium. Weil wegen Corona ein Empfang nicht möglich war, erhielt jeder Gottesdienstbesucher eine Neujahrsbrezel.
Als nächsten Programmpunkt gibt es am 13. Februar um 16 Uhr im Münster ein Duo-Konzert mit Lisa Hummel und Christian Groß an der Orgel. Plakate mit dem Jahresprogramm hängen in den Kirchen aus und stehen auf der Homepage der Heilig-Kreuz Gemeinde.