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Rottweil

„Heiliger Brunnen“ seit dem Mittelalter

Festgottesdienst und historischer Vortrag zum Kirchenjubiläum in Heiligenbronn

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Das 150-jährige Jubiläum der 1873 eingeweihten Wallfahrtskirche St. Gallus in Heiligenbronn steuert seinem Höhepunkt entgegen. Kloster, Stiftung Franziskus und Kirchengemeinde laden laut einer Pressemitteilung noch zu zwei weiteren Veranstaltungen ein.

Schramberg-Heiligenbronn. Nach dem Gottesdienst und Hock zum Weihetag am 7. Juli wird am Sonntag, 22. Oktober, um 10 Uhr zum Gallustag noch ein Festgottesdienst mit dem Rottenburger Weihbischof Matthäus Karrer gefeiert, mitgestaltet von Schwestern, Kirchengemeinde und Stiftung und musikalisch umrahmt von einem kleinen Chor unter Leitung von Schwester Magdalena Dilger und dem Kirchenmusikdirektor im Ruhestand Rudolf Hendel aus Albstadt. Die Gottesdienstbesucher sind anschließend zum Stehempfang in den Elisabetha-Glöckler-Saal eingeladen.

“Gotteshäuser auf sumpfigem Grund”

Vier Tage zuvor, am Mittwoch, 18. Oktober, um 19 Uhr hält Ewald Graf, Archivar im Ruhestand der Stiftung St. Franziskus, im Elisabetha-Glöckler-Saal einen illustrierten historischen Vortrag unter dem Titel „Gotteshäuser auf sumpfigem Grund“. Darin wird aufgezeigt, wie das Auf und Ab der Wallfahrt an den „heiligen Brunnen“ seit dem Mittelalter auch die Kirchenbauten beeinflusste und das damals noch junge Franziskanerinnenkloster 1873 den Neubau der Gallus-Kirche an der Quelle realisierte.

Schon vor 400 Jahren im Jahre 1623 wurde an der heilkräftigen Quelle Heiligenbronns und seinem mittelalterlichen Gnadenbild eine Gallus-Kirche geweiht, damals unter österreichischer Verwaltung. Nach der Aufklärungszeit kam die Wallfahrt zum Erliegen und die Kirche wurde sogar geschlossen.

Neubau im neugotischen Stil

Mit dem Priester David Fuchs, der 1855 nach Heiligenbronn kam und 1857 das Frauenkloster der Franziskanerinnen von Heiligenbronn ins Leben rief, erlebte auch die Wallfahrt wieder neuen Aufschwung. Fäulnis und Blitzschläge machten dem alten Kirchlein jedoch ein Ende. 1870 begann das Kloster mit dem Abriss der alten und dem Neubau einer größeren Kirche, für die die Schwestern im ganzen Land Spenden sammelten. Sie wurden auch für den weiteren Aufbau der Kinderrettungsanstalt verwendet.

Nach der Fertigstellung der im neugotischen Stil erbauten, schlichten und harmonischen Kirche weihte Bischof Carl Joseph von Hefele 1873 das neue Gotteshaus an der Quelle. Großzügige Spenden etwa von der gräflichen Familie von Bissingen und Nippenburg in Schramberg als Patronatsherren unterstützten Bau und Ausstattung. Für den Kirchenbau hatte das Kloster einen eigenen Steinbruch in Oberreute erworben und erhielt viel freiwillige Mitarbeit aus den Nachbargemeinden.

Äußerlich kaum verändert seit 150 Jahren, erlebte das Kircheninnere eine mehrfache Umgestaltung, zuletzt bei der Renovation 2003, als insbesondere der Chorraum und die Brunnenstube neu gestaltet wurden. Die Kloster- und Wallfahrtskirche ging 1993 mit der Zustiftung der Immobilien des Klosters in den Besitz der Stiftung St. Franziskus über, wird aber weiterhin gemeinsam auch von der katholischen Kirchengemeinde St. Gallus genutzt.

 

Pressemitteilung (pm)
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