Am kommenden Mittwoch, 11. März ist Professor Dr. Michael Ebertz von der katholischen Hochschule Freiburg zu Gast bei Marktplatz Kirche. Seine Thema: „Leben in der Ich-Gesellschaft – was das Leben heute bestimmt“. Die Veranstaltung im Pfarrhof der Kirchengemeinde St. Laurentius, Sulgen beginnt um 20 Uhr.
Neue Studien zeigen eine starke Selbstbezogenheit in den Lebensorientierungen heutiger Menschen. In den Werte-Skalen erreichen die sozialen Werte des privaten Lebens, Selbstwerte und Werte des Lebensgenusses Spitzenpositionen.
Dazu schreibt Prof. Dr. Ebertz: „Gott scheint entthront, nicht nur in den jüngeren Jahrgängen. Insbesondere ist eine deutliche Abkehr von einem spezifisch christlichen Gottesbild zu erkennen. Je dogmatischer und stärker ausschließend ein Gottesbild verbal gefasst wird, desto eher stößt es auf Ablehnung. Je vager und stärker einschließend die Aussage formuliert wird („Es gibt ein Geheimnis über oder hinter meinem Leben“), desto zustimmungsfähiger ist es. Liegt diese ‚Gotteskrise‘ an der unverständlichen Sprache der Kirchenleute oder an den alten Bildern, die über Gott kursieren? Oder gibt es andere Gründe, weshalb dieser Glaube schwindet? Vielleicht hat Gott – Gottesglaube, Gottesdienst, Gotteslob – ja ausgedient, weil er in diesem Leben attraktive Konkurrenz bekommen hat. Oder die Bilder Gottes außerhalb wie innerhalb der Kirchen widersprechen sich so stark, dass man an ihn nicht mehr glauben kann, sondern nur noch an sich selbst – in der Ich-Gesellschaft“.
Das Thema verspricht einen interessanten Abend mit einem bekannten katholischen Soziologen und Theologen. An den Vortrag schließt sich, wie immer bei Marktplatz Kirche eine Diskussionsrunde und der bekannte Marktplatz an, bei dem in kleinen Kreisen die Thematik noch vertieft werden kann.