ROTTWEIL – Vor 500 Jahren am 18. April stand Martin Luther in Worms vor dem Kaiser, den Fürsten und mächtigen Männern der Kirche. Er sollte widerrufen. Im Gottesdienst am 18. April in der Predigerkirche um 9.30 Uhr wird an diese Szene erinnert, die für die evangelische Kirche zentral ist für ihr Selbstverständnis, protestantische Kirche zu sein – und welche Auswirkung das im Laufe der Geschichte auf die mutige Haltung von Christen und Christinnen hatte.
Luthers Kritik an einer machtvollen, nur an sich selbst interessierten Kirche sollte er zurücknehmen, auch seine Kritik an dem Ablasswesen, bei dem Geld verlangt wurde für die Vergebung Gottes. Luther setzt dagegen: Gottes Vergebung ist gratis! Martin Luther war eigentlich in der Weltkirche nur ein unbedeutender Mönch, Theologieprofessor aus Wittenberg. Aber seine Kirchenkritik brachte den mächtigen Apparat der damaligen Kirche in Rom ins Wanken – auch deswegen, weil viele Menschen die Theologie Luthers sehr befreiend empfunden haben.
Luther ging es aber nicht um sich selbst, sondern darum, dass Jesus Christus zu Wort kommt. Die Rechtfertigung allein aus Glauben – unabhängig von Ämtern, besonderen Positionen oder Vermögen. Bei Luther ging es in Worms um sein Leben. Wenn er nicht widerruft, droht ihm der Tod. Aber die Wahrheit war ihm wichtiger als sein Leben. „Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen“.
Im Gottesdienst werden Jugendliche und Kinder des Kinderchors unter Leitung von Johannes Vöhringer mit Liedern und Texten an das Leben von Martin Luther erinnern – eben auch an diesen Luthermoment. Pfarrerin Kuhn-Luz wird die Ansprache halten.