Im Weihnachtshochamt der Katholischen Kirchengemeinde St. Maria-Heilig Geist erklingt am Dienstag, 25. Dezember, um 10 Uhr in der Hl. Geist-Kirche die neu einstudierte Missa in B des Augsburger Domkapellmeisters Franz Bühler (1760-1823) mit dem Kirchenchor, Solisten und dem Orchester Schmid. Darüber und über die anderen musikalischen Beiträge über Weihnachten berichtet Ewald Graf von der Stiftung Kirchenmusik:
Die Kirchenmusik nimmt an den Weihnachtsfeiertagen mit der Gestaltung durch die verschiedenen Ensembles wieder eine tragende Rolle bei den Metten, Andachten und Gottesdiensten ein. Die Krippenfeier an Heiligabend, 24. Dezember, um 16 Uhr in Heilig Geist wird mit dem Krippenspiel „Der Stern“ gestaltet, das Rudi Schäfer zusammengestellt hat und bei dem Kinder- und Frauenschola sowie das Krippenspielorchester musizieren werden.
In der Christmette um 22 Uhr am 24. Dezember in St. Maria musizieren ein Blechbläserquintett, Sonja Gebert (Gesang) und Rudi Schäfer (Orgel). Die Gregorianikschola singt in der Weihnachtsvesper am ersten Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember, um 18 Uhr in St. Maria Lieder aus dem „Gotteslob“.
Beim Weihnachtshochamt singen unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Rudi Schäfer der Katholische Kirchenchor und die Solisten Sonja Gebert (Sopran), Stefanie Flaig (Alt), Sascha Kretschmer (Tenor) und Jochen Hermann (Bass). Es spielen das Orchester Schmid und Robert Pfundstein an der Späth-Orgel. Die Messe in B wurde von Franz Bühler für gemischten Chor, Flöte, Klarinetten, Fagotte, Hörner, Trompeten, Pauken und Orgel komponiert.
Bühlers Werk zeichnet sich durch Melodienreichtum, fortschrittliches harmonisches Gefüge und farbige Instrumentation aus. Der Komponist wuchs im württembergischen Unterschneidheim auf, wo 2008 eine Kulturstiftung für seinen musikalischen Nachlass gegründet wurde. In der Benediktinerabtei Neresheim war er als Chorknabe tätig und lernte das Klavierspiel und den Generalbass. Nach seinem Studium in Augsburg trat er in das Benediktinerkloster Donauwörth ein und wurde von dem Komponisten Antonio Rosetti unterrichtet.

1794 ging er als Stiftsorganist nach Bozen und wurde 1801 zum Domkapellmeister nach Augsburg berufen. Er hinterließ eine große Zahl geistlicher Chorwerke. Zu seinen Lebzeiten wurden seine Messen und Vespern nicht nur im süddeutschen Raum gesungen, sondern in vielen Staaten Mitteleuropas. Selbst in Nord- und Mittelamerika waren sie beliebt. So wurde Franz Bühler 1829 von der Bostoner Händel- und Haydn-Gesellschaft als einer der wichtigsten Komponisten dieser Zeit bezeichnet.
Für die Stiftung Kirchenmusik, die solche musikalischen Aufführungen und das breite Angebot an Chören in der Kirchengemeinde unterstützt, wird am Ende des Hochamts eine eigene Sammlung veranstaltet.
Mitsingen ist auch angesagt beim offenen Weihnachtsliedersingen der Kirchengemeinde am Sonntag, 30. Dezember, um 17 Uhr in der St. Maria-Kirche. Unter der Leitung von Rudi Schäfer begleiten Sigrid und Magdalene Lerch, Benedikt Schäfer und Marion Straub mit Blockflöte, Violine, Cello und Gesang den gemeinsamen Gesang alter und neuer Weihnachtslieder.