ROTTWEIL – Am vergangenen Sonntag feierte die evangelische Kirchengemeinde Rottweil nach achtwöchiger Pause wieder einen öffentlichen Gottesdienst. Strenge Regeln zum Schutz vor Ansteckung mit dem Covid-19-Virus mussten beachtet werden.
Die etwas über 60 Besucher des Gottesdienstes mussten einen Mund-Nasenschutz tragen und fanden eigens markierte Sitzplätze in den Bänken vor, die jeweils mindestens 1,5 Meter voneinander entfernt waren. Pfarrer Christian Honold gab zu Beginn entsprechende Hinweise. Die Feier war etwas kürzer als gewohnt.
Pfarrer Honold legte in seiner Predigt einen Text aus der Johannesapokalypse aus. Dieser handelte vom Gesang früher Christen, die im Glauben der Bedrohung standhielten. Der Seelsorger beschrieb die teilweise apokalyptische Stimmung, die aktuell in den Tagen der Krise auf den Menschen laste. Er wies aber auch darauf hin, dass das Wort „Apokalypse“ eigentlich „Entdeckung“ bedeute. „Wir brauchen auch heute die Apokalypse – nicht als Beschwörung der Endzeit, sondern als Entdeckung der Zukunft, damit wir heute schon ein Lied davon singen können“ so Honold am Ende seiner Predigt.
Die Gottesdienstbesucher freuten sich über die Gesänge, die von Familie Blessing-Leyhausen und Kantor Johannes Vöhringer vorgetragen wurden. Einige Mitfeiernde empfanden es als besonders schmerzlich, dass ausgerechnet am Sonntag Kantate („Singet“) nach geltender Hygieneschutzverordnung nicht gesungen werden sollte. Sehr diszipliniert und ohne den sonst gewohnten Kirchenkaffee verließ die Gemeinde nach dem Gottesdienst den Kirchenraum unter Beachtung des Sicherheitsabstandes.