ROTTWEIL – Die sogenannten „Heiligen Öle“ werden im Heilig-Kreuz-Münster seit dem Abschluss der Renovierungsarbeiten sichtbar in einem Glas-Schränkchen an der Wand des Chorraums rechts neben dem Taufbecken aufbewahrt. Für den liturgischen Gebrauch werden sie daraus in kleinere Gefäße umgefüllt.
In der Karwoche weiht der Bischof die heiligen Öle in der Chrisammesse. Diese findet als Pontifikalamt am Montag, 26. März in Rottenburg statt und kann ab 10:30 Uhr unter www.drs.de im Internet life mitgefeiert werden. Danach werden die Öle an die Dekanate der Diözese verteilt, von wo sie an die einzelnen Gemeinden weitergegeben werden.
Es sind drei verschiedene Öle, die in der Liturgie der katholischen Kirche verwendet werden. Die Buchstaben auf den Gefäßen benennen jeweils den Inhalt. S.C. steht für Chrisam. Der Grundsubstanz Olivenöl werden wohlriechende Balsame beigemischt. Chrisam ist das Öl der Königssalbung. Der Gesalbte soll ein königlicher Mensch mit einer unantastbaren Würde werden und den „Wohlgeruch Christi“, das Evangelium, verbreiten.
Dieses kostbare Öl wird verwendet bei der Taufe, bei der Firmung und der Priesterweihe sowie bei der Kirch-, Altar- oder Glockenweihe. Die anderen beiden Öle sind reine Olivenöle. Die Buchstaben O.C. bezeichnen das Katechumenenöl für die Salbung eines Taufbewerbers. O.I. steht für das Öl, das zur Krankensalbung verwendet wird. Bei Jakobus 5,14 heißt es, „sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten;“ Reste von heiligen Ölen des Vorjahres werden in der Osternacht im Osterfeuer verbrannt.